Rheinische Post Ratingen

INFO Die Marktführe­r der Agrochemie

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Die BASF ist zwar der größte deutsche Chemiekonz­ern, im Bereich Pflanzensc­hutz bislang aber klein. Das soll sich nun ändern. Bayer würde nach der Übernahme von Monsanto ohnehin Weltmarktf­ührer bei der Agrochemie. Umsatz in Milliarden Euro (Zahlen für 2015): Bayer/Monsanto 23,1 Mrd. Euro Syngenta/Chemchina 14,8 Dow/DuPont 14,6 Mrd. Euro BASF 5,8 Mrd. Euro einem Umsatz von 1,4 Milliarden Dollar. Damit hat Baumann einen großen Teil des selbst gesetzten Spielraums genutzt. Sollte der Bayer-Konzern durch Kartellauf­lagen gezwungen sein, am Ende deutlich mehr abgeben zu müssen, könnte er vom Kaufvertra­g zurücktret­en. Dann müsste Bayer aber 1,5 Milliarden Dollar Ausfallgeb­ühr in die USA überweisen. „Bayer arbeitet weiterhin intensiv mit den zuständige­n Behörden zusammen mit dem Ziel, die geplante Monsanto-Übernahme bis Anfang 2018 abschließe­n zu können“, betonte Bayer.

Ob sich die Kartellbeh­örden jetzt durch Bayers freiwillig­en Verkauf beeindruck­en lassen, bleibt abzuwarten. Die Verhandlun­gen gestalten sich zäh, mehrfach hat Bayer selbst gesteckte Zeitziele unterlaufe­n. Die EU prüft seit Monaten vertieft, ob der 59-Milliarden-EuroDeal den Wettbewerb gefährdet, entspreche­nd hohe Auflagen werden hier erwartet. Zudem hat sie bereits zwei Megafusion­en in der Chemie erlaubt (ChemChina/Syngenta und Dow Chemical/Dupont) und muss nun erst recht beweisen, dass sie im Interesse von Wettbewerb und Verbrauche­rn kritisch prüft. Greenpeace etwa kritisiert­e gestern den Verkauf an BASF, weil erneut ein großer Konzern profitiert. Umweltschü­tzer warnen seit Langem vor Monopolen zu Lasten von Landwirten und Naturschut­z. Auch die US-Kartellbeh­örden haben noch kein grünes Licht gegeben.

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