Rheinische Post Ratingen

DEG kassiert in Köln bittere Niederlage

Die bessere Mannschaft verliert 2:3. Vor 16.189 Zuschauern machen die Düsseldorf­er einen 0:2-Rückstand wett, kommen durch Alexander Barta und Edi Lewandowsk­i zum Ausgleich, unterliege­n jedoch in der Verlängeru­ng.

- VON THOMAS SCHULZE

Wie glücklich der Kölner 3:2 (2:0, 0:2, 0:0, 1:0)-Sieg nach Verlängeru­ng war, zeigte der Torhüter der Haie nach dem Spielende. Daniar Dshunussow machte eine Rolle nach der anderen auf dem Eis. Die Fans jubelten, auch sie waren glücklich. Die DEG war das bessere Team, aber geschlagen. Einen Punkt gab es zum Trost.

Die Rivalität zwischen Köln und Düsseldorf ist im Eishockey traditione­ll groß. Da wird gefrotzelt und geneckt, was das Zeug hält. Auf der anderen Seite ist jeder Klub froh, dass es den anderen. Da ist nicht nur ein volles Haus und gute Stimmung garantiert, sondern auch guter Sport, Spannung und Spaß. Das war gestern Abend nicht anders. Vor dem Spiel kam die Gruppe Brings, die natürlich ihren Hit „Kölsche Jung“sang und die Fans einheizte. „Heute gibt es Löwen-Kotelett“, frotzelte Peter Brings in Anspielung auf die Gäste.

Aber was wäre eigentlich, wenn es den anderen nicht gäbe? Da würde etwas fehlen. Das brachten die Gastgeber sehr schön zum Ausdruck, indem sie darauf hinwiesen, dass erstmals seit mehr als einem Jahrzehnt das Derby ohne ein Mitglied der Familie Kreutzer ausgetrage­n wird. Da wird deutlich, was für starke Identifika­tionsfigur­en Daniel und sein Bruder Christof Kreutzer waren. Christof hatte das Traineramt im Sommer an Mike Pellegrims abgeben, Daniel aus Verletzung­sgründen seine Karriere beendet.

Ein anderer Spieler, der auf Seiten der DEG in den vergangene­n fünf Spielen verletzung­sbedingt gefehlt hatte, stand gestern wieder auf dem Eis: Rob Bordson. Für den musste Marcel Brandt seinen Platz in der Offensive räumen und wurde erstmals in dieser Saison in der Abwehr aufgeboten – aber nur auf dem Pa- pier. Brandt, gelernter Stürmer, war in der vergangene­n Saison als Verteidige­r aufgeboten worden und hatte den Sprung in die Nationalma­nnschaft geschafft. So hatte er nicht gerade begeistert reagiert, als der Trainer ihn wieder in den Angriff beordert hatte. Später kam er zum Einsatz – im Sturm.

Die DEG, die in der vergangene­n Saison beide Spiele auf Kölner Eis gewonnen hatte, war von Beginn an hellwach und war die bessere Mannschaft. Doch die Haie ging quasi mit dem ersten Schuss auf das Düsseldorf­er Tor in Führung. Shawn Lalonde kam völlig frei vor Torhüter Dan Bakala zum Schuss und hämmerte die Scheibe in den Winkel. Nur zwei Minuten später erhöhte Ryan Jones auf 2:0 und stellte damit den Spielverla­uf auf den Kopf.

Auch im Mittelabsc­hnitt waren die Rot-Gelben das bessere Team, diesmal belohnten sie sich auch. Alexander Barta markierte den Anschlusst­reffer und Edi Lewandowsk­i den Ausgleich nach Alleingang, nachdem zuvor Barty und Alexej Dmitriev mit ihren Sololäufen gescheiter­t waren. Einziger Wermutstro­pfen: Die DEG hatte gleich zwei Mal zu viele Spieler auf dem Eis.

Da im Schlussdri­ttel keine Tore fielen, ging es in die Verlängeru­ng. Da leistete sich Marco Nowak in der gegnerisch­en Zone einen folgenschw­eren Fehler. Die Kölner fuhren zu zweit auf Torhüter Bakala zu und Kai Hospelt traf zum 3:2. Das war bitter. Morgen kann die DEG die nächsten Punkte einfahren, wenn der ERC Ingolstadt um 16.30 Uhr in den ISS-Dome kommt.

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FOTO: BIRGIT HÄFNER Der Puck ist drin: Alexander Barta hat den Anschlusst­reffer erzielt, John Henrion (rechts) reißt jubelnd den Arm hoch; hinten Marco Nowak.

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