Rheinische Post Ratingen

Ice Aliens spielen heute in Pink

Im Eishockey-Duell (heute, 20 Uhr) gegen Neuwied unterstütz­en die Ratinger den Kampf gegen Brustkrebs.

- VON ANDRÉ SCHAHIDI

RATINGEN Dennis Kohl hat an fast alles gedacht. Der Helm – pink. Schlägerta­pe – pink. Sogar die Schnürsenk­el für den Halsschutz, man ahnt es: pink. Nur Fang- und Stockhand hat der Eishockey-Torhüter in seinen „natürliche­n“Farben gelassen. „Ich habe da aber auch drüber nachgedach­t, da gibt es ja Folien für. Dann hätte ich aber meine Sachen eine Woche nicht gehabt. Und wir trainieren ja fast jeden Tag“, sagt er.

Und wofür ist der ganze Aufwand? Für das Spiel der Ratinger Ice Aliens

„Es rührt mich total, dass sich ein Team junger Männer gegen Brustkrebs engagiert“

Ingrid Resch Vorsitzend­e des Vereins „Zebra“ heute Abend (20 Uhr) gegen den EHC Neuwied, ein Spiel, das im Zeichen des „Pinktobers“steht – ein Aktionsmon­at gegen Brustkrebs, der 1985 von der amerikanis­chen Krebs-Gesellscha­ft ins Leben gerufen wurde. Die Kölner Haie oder Eisbären Berlin liefen beispielsw­eise schon mit pinken Trikots auf – und nun auch die Ice Aliens. „Wir wollen helfen“, sagt Stürmer Milan Vanek. „Und das Bewusstsei­n für eine Krankheit wecken, deren Betroffene das oft als Tabuthema sehen. Das muss nicht sein, dazu wollen wir beitragen.“

Die von der Mannschaft extra für dieses Spiel bestellten pinken Trikots werden im Anschluss an die Partie im VIP-Raum versteiger­t – und der gesamte Erlös kommt dem Düsseldorf­er Verein „Zebra“zugute, ein Brustkrebs­beratungsz­entrum, das in moderne Technik investiert und versucht, die Öffentlich­keit für das Thema zu sensibilis­ieren. „Es rührt mich total, dass sich eine Mannschaft, bestehend aus jungen Männern, für unseren Kampf gegen Brustkrebs engagiert“, sagt Ingrid Resch, die Vorsitzend­e von Zebra. „Das Thema ist ja gerade für Männer eigentlich weit weg. Aber Brustkrebs ist bei Frauen der häufigst auftretend­e Krebs, Früherkenn­ung, Vorsorge und daher ist diese Aktion für uns fast noch mehr wert als Geld, auch wenn wir jeden Cent gut gebrauchen können.“Und deshalb werden die Aliens fleißig sammeln: Die Trikots werden nach dem Spiel zum Startpreis von 49 Euro versteiger­t, im Internet konnten bereits erste Gebote abgegeben werden. Auch der Erlös des Puckwerfen­s sowie eine Sammlung des AliensNach­wuchses kommt Zebra zugute. „Wir hoffen auf eine große Summe“, betont Vanek. Rund 300 Fans der Gäste haben sich per Schiff angekündig­t – und wollen schon auf der Fahrt zusammensc­hmeißen.

Der Verein hat alle Sponsoren eingeladen, auch Zebra hat sich zum Spiel angekündig­t. „Wir werden mit geballter Frauenpowe­r am Start sein und die Aliens anfeuern“, betont Resch.

Und Dennis Kohl? Die pinke Maske bekommt einen Ehrenplatz bei ihm zuhause. „Ich hatte Krebsfälle in der Familie“, sagt er. „Für mich ist das eine sehr emotionale Sache. Deshalb kann ich die Maske auch nicht versteiger­n.“Sein pinkes Trikot aber – das ist für den Liebhaber zu ersteigern. Und für den guten Zweck.

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RP-FOTO: ACHIM BLAZY Pink steht im Mittelpunk­t: Stepan Kuchynka, Dennis Kohl, Dennis Fischbuch und Milan Vanek (v.l.) präsentier­en die Maske von Torhüter „Kohletti“.
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FOTO: VANEK Das Pinktober-Trikot der Ice Aliens.

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