Jim Hines: 100 Meter in weniger als 10 Sekunden
9,9 – Diese Ziffern standen deutlich lesbar auf der Anzeigetafel im Olympia-Stadion von MexikoStadt. Die Zahlen waren eine Sensation. Zum ersten Mal hatte ein Athlet bei einem elektronisch gestoppten 100-Meter-Lauf die 10-Sekunden-Marke unterboten. Die exakte Zeit, die später bekannt gegeben wurde, betrug 9,95 Sekunden. Gelaufen war diese Zeit der US-amerikanische Sportler James Ray „Jim“Hines, der seine Sportler-Karriere als Baseball-Spieler begonnen hatte, bevor ein Leichtathletik-Trainer sein Talent für den Sprint erkannte. Schon bei den Amerika-Meisterschaften im selben Jahr hatte Hines gezeigt, dass er in der Lage war, die 100 Meter in weniger als zehn Sekunden zu schaffen. Allerdings war die Zeit von 9,9 Sekunden handgestoppt worden. Der Leichtathletikverband IAAF wertete deshalb nur die elektronisch gestoppte Zeit der Olympischen Spiele als offiziellen Weltrekord. Es war einer von mehreren neuen Rekorden, die bei diesen Spielen aufgestellt wurden. Unter anderem liefen die Athleten auch über 200 Meter (Tommie Smith, USA) und 400 Meter (Lee Evans, USA) neue Weltrekorde. Die Marke von Hines hielt 15 Jahre. Erst 1983 schaffte es der US-Amerikaner Calvin Smith, den Rekord zu verbessern: auf 9,93 Sekunden. Hines wechselte nach den Olympischen Spielen noch ein weiteres Mal die Sportart: Er ging zum American Football und wurde Spieler der Miami Dolphins.