Wie geht es weiter in Spanien?
Die Mehrheit der Menschen in der Region um Barcelona hat dafür gestimmt, sich von Spanien zu lösen. Doch der Weg in die Unabhängigkeit ist problematisch.
Was bedeuten die Worte von Kataloniens Regierungschef? Das fragen sich gerade viele Menschen. Katalonien ist eine Region im Nordosten des Landes Spanien. Dort liegt zum Beispiel die Stadt Barcelona. In dieser Stadt hat der Regierungschef der Region Katalonien in dieser Woche eine Rede gehalten. Darin erklärte er, dass er die Unabhängigkeit Kataloniens von Spanien ausrufen wolle. Dann wäre Katalonien ein eigenes Land. Und nicht mehr Teil von Spanien. Der Politiker sagte aber auch, dass er vorher noch mit der spanischen Regierung reden möchte. Auf die Rede hatten viele Leute gespannt gewartet. Denn es war schon vorher klar, dass Kataloniens Regierungschef etwas zur Unabhängigkeit sagen würde. Allerdings blieb nach der Rede offen, wie es nun weitergeht. Fest steht dagegen: Die Regierung in Spanien ist nicht einverstanden mit den Plänen für eine Unabhängigkeit Kataloniens. Sie sagt: Eine Seite kann nicht einfach darüber entscheiden. Das sei verboten. Es gibt aber auch noch mehr Gründe, sagt der Experte Kai-Olaf Lang. „Spanien hat zum Beispiel Sorge, dass auch andere Regionen in dem Land unabhängig werden möchten“, erklärt er. Auch Geld spielt eine Rolle. Denn Katalonien ist eine der reicheren Gegenden in Spanien. Deshalb zahlen die Katalanen Geld an die ärmeren Regionen. Sie selbst sind damit nicht zufrieden. Die anderen Regionen aber befürchten, dass es ihnen ohne das Geld aus Katalonien schlechter geht. Die Katalanen haben auch eine eigene Sprache. Zwar sprechen die Menschen auch spanisch, sind aber stolz auf ihre eigene Kultur. In Katalonien sind nicht alle Menschen für eine Unabhängigkeit. Aber es gibt dennoch viele Menschen, die gern einen eigenen Staat gründen würden. Sie denken zum Beispiel, dass ihre Region vernachlässigt wird, etwa wenn Zugstrecken gebaut werden. Außerdem legen diese Leute besonders großen Wert auf die Besonderheit ihrer Region – und sind auch deshalb für einen eigenen Staat. dpa