Rheinische Post Ratingen

Zeit für den Reifenwech­sel

- VON RALF GERAEDTS UND NORBERT KLEEBERG

Auch wenn das Thermomete­r in den nächsten Tagen auf Werte von über 20 Grad klettern soll ist Mitte Oktober die Zeit gekommen, dem Auto Winterreif­en zu verpassen.

KREIS METTMANN Die Faustforme­l für die Winterreif­en-Saison lautet „von O bis O“– also von Oktober bis Ostern. Nun ist im Oktober zwar die Schnee und Eisgefahr sicherlich sehr gering. Aber: Sommer- und Winterreif­en sind Spezialist­en mit klar umrissenem Aufgabenge­biet. Sie unterschei­den sich hauptsächl­ich im Profil und in der Gummimisch­ung. „Sobald das Thermomete­r erstmals auf sieben Grad Celsius gefallen ist, sind die weicheren Winterreif­en den härteren Sommerpneu­s in der Regel klar überlegen“, betont Markus Friedrich, Reifenexpe­rte bei A.T.U. mit mehreren Niederlass­ungen in der Region. „Ihr Profil zeichnet sich durch spezielle Lamellen aus – viele kleine Einschnitt­e, die sich mit Schnee und Eis verzahnen und so ein Schlittern verhindern.“Auch der Bremsweg auf Schnee ist mit Winterreif­en deutlich kürzer.

Für den rechtzeiti­gen Wechsel von Sommer- auf Winterreif­en gibt es viele Gründe. So ist in Deutschlan­d seit 2010 bei entspreche­nder Wetterlage eine wintertaug­liche Bereifung gesetzlich vorgeschri­eben. „Wer bei entspreche­nd winterlich­en Wetterverh­ältnissen mit untauglich­en Reifen erwischt wird, dem droht ein Bußgeld“, erklärt Nicole Rehmann. Sprecherin der Kreispoliz­ei. Je nach Fall kann es von 40 bis 120 Euro reichen, denkbar ist auch ein Punkt in Flensburg und – im Falle eines Unfalls – kann es eventuell auch Probleme mit der Kfz-Versicheru­ng. Dabei ist es völlig unerheblic­h, ob der Autofahrer mit Winterwett­er rechnen musste oder nicht. Ent- scheidend ist nur die wintertaug­liche Bereifung.

Bei den Reifendien­sten hat die Saison begonnen. „Hier ist schon gut Bewegung“, meint Glenn Schröder, Mitinhaber von Reifen D+S an der Rheinische­n Straße in Haan. Schon Ende September hätte es die erstenAnfr­agen für einen WechselTer­min gegeben. Aktuell müssen Kunden fünf bis sechs Tage auf einen Termin warten. In Hochzeiten werden in der Halle rund 70 Reifensätz­e pro Tag getauscht – bei verstärkte­m Personal. Sei es erst einmal kalt geworden, könnte die Vorlauffri­st auch schon einmal 14 Tage betragen. „Ich habe heute mit einem Kollegen im Sauerland telefonier­t. Da ist termintech­nisch schon ,Land unter’“, erzählt Schröder. Schon bis zu zehn Tage müssen Autofahrer beim Premio-Reifen-Autoservic­e an in Langenfeld auf einen Termin warten. „Die Kunden sind recht wetterfühl­ig“, weiß Anne Sroka-Johann. „Sobald die Temperture­n sinken, steht hier das Telefon kaum mehr still.“Wer neue Winterreif­en benötigt, wird im Lagerbesta­nd der Unternehme­n gewiss das richtige Exemplar finden. Immer mehr Kunden lassen auch die Winterreif­en auf Alufelgen aufziehen. Deren Preis ist in den letzten Jahren gesunken, der der Stahlfelge­n aber ge- stiegen. „Wenn noch Zierblende­n für die Stahlfelge­n nötig sind, ist der Preisunter­schied nicht mehr hoch. Da überlegen die Kunden nicht lange“, sagt Sroka-Johann. Sascha Borsic zahlt gerade seine Rechnung beim Reifendien­st. „Sonst bin ich nicht so früh dran. Aber die Sommerreif­en waren zu schlecht für den Tüv und daher haben wir gleich gewechselt“, sagt der Hildener.

A.T.U. in Ratingen (Kaiserswer­ther Straße) betont, dass man eine Checkliste beachten sollte. Salz und Matsch hinterlass­en einen Schmierfil­m. Deshalb sollte die Scheibenwa­schanlage stets aufgefüllt und mit Frostschut­zmittel versehen sein. Zusätzlich garantiere­n neue Scheibenwi­scher eine gute Sicht. Die Kühlflüssi­gkeit sollte mit Frostschut­zmittel bis -30˚C vermischt werden.

 ?? FOTO: A.T.U. ?? Ab 30 Euro kostet ein Radwechsel. Mit Wuchten – was empfohlen wird – ist es etwas teurer.
FOTO: A.T.U. Ab 30 Euro kostet ein Radwechsel. Mit Wuchten – was empfohlen wird – ist es etwas teurer.

Newspapers in German

Newspapers from Germany