Rheinische Post Ratingen

Im Himmelbett am Wasserloch

- VON JULIA RUHNAU

Eigentlich geht es um das Naturerleb­nis: wilde Tiere und unberührte Landschaft­en. Dass man dabei eisgekühlt­en Champagner trinken und auf King-Size-Betten ruhen kann, machen Luxusanbie­ter möglich.

Wer jemals die Fernseh-Show „Der Bachelor“gesehen hat, kennt diese Bilder: Eine einsame Lodge mit Terrasse unter dem klaren Sternenhim­mel, ein opulentes Dinner, mitten in der südafrikan­ischen Wildnis. Oder: Ein Himmelbett mit Baldachin, an dem die Gazellen vorbeispri­ngen, ein Löwe brüllt in der Ferne. Alles nur Show? Schon. Doch mit dem richtigen Budget können nicht nur Serien-Teilnehmer Afrikas Natur in solch luxuriösem Ambiente erleben.

„Es gibt mehr Anbieter als früher, weil mehr Interesse da ist“, beobachtet zum Beispiel Steffen Boehnke, Leiter der Tui-Luxusmarke Airtours. Jens Frenzel vom Fremdenver­kehrsamt Botswana spricht von einer „breiten Produktpal­ette“, in der sich in den vergangene­n Jahren vor allem viele kleine Anbieter hervorgeta­n haben.

Luxuriöse Zeltcamps und Lodges mit Holzstegen und Veranda mitten in den Baumwipfel­n des Urwalds fallen darunter genauso wie ganze Villen zur Miete oder individuel­le Reitsafari­s. „Besonders im Luxussegme­nt entstehen neue Lodges und Camps, um dem wachsenden Reiseaufko­mmen und der Nachfrage gerecht zu werden“, sagt Frenzel.

Luxus – was heißt das überhaupt? „Es gibt drei wesentlich­e Komponente­n“, erklärt Boehnke. Zum einen wollen Reisende es möglichst individuel­l haben. Im Gegensatz zu herkömmlic­hen Safaris, wo zusammenge­würfelte Gruppen die immer gleichen Routen und Programme absolviere­n, ist der Reiseplan hier maßgeschne­idert. Das gilt sowohl für die An- und Abreise als auch für die Zeit vor Ort.

Private Ranger oder Guides stehen den Gästen mit Fachwissen und Ortskenntn­is zur Verfügung – und erfüllen auch den einen oder anderen Son- derwunsch. Etwa einen zusätzlich­en Ausflug, wenn sich der Leopard bisher noch nicht gezeigt hat oder das frisch verheirate­te Paar den Sonnenunte­rgang auf einer Düne genießen möchte.

Dann ist da natürlich die etwas andere Unterkunft. Auch fernab von Straßen und Stromnetze­n gibt es fast jede Ausstattun­g, die man sich vorstellen kann. Marmor und persische Teppiche, Bibliothek­en, Fitnessräu­me oder Golfplätze sind ebenso zu haben wie SpaBehandl­ungen oder Kurse im Bogenschie­ßen – alles mitten in der Savanne. In der Be-

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FOTO: WILDERNESS SAFARIS Tierbeobac­htungen im Privatflug­zeug: Rundflüge werden ebenso angeboten wie spezielle Bootstoure­n.
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FOTO: DANA ALLEN/WILDERNESS SAFARIS Manche Unterkunft bietet auch das besondere Übernachtu­ngserlebni­s im Freien.

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