Rheinische Post Ratingen

Ernährung wichtig für Fitness im Alter

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Eine alte Faustregel sagt, dass ein Menschejah­r etwa dem von sieben Jahren beim Hund entspricht. Natürlich geht es auch sehr viel differenzi­erter: Es gibt unterschie­dliche Berechnung­en, wie man im Vergleich zum Menschen das „wahre“Alter eines Hundes erkennt, dabei spielt die Körpergröß­e der Vierbeiner die zentrale Rolle: Kleine Hunderasse­n bis zehn Kilogramm werden ab neun Jahren, große Rassen wie Labrador Retriever bereits mit fünf Jahren zu den „Senioren“gezählt.

Im täglichen Zusammenle­ben fallen die ersten Anzeichen des Alterns kaum auf. Die Verdauung wird sensibler, der Fellwechse­l verlangsam­t und die Beweglichk­eit der Tiere wird eingeschrä­nkter: Treppenste­igen fällt ihnen ebenso schwerer wie kleine Sprünge – etwa ins Auto. Die Haut und das Fell des Hundes können unter dem Alterungsp­rozess leiden, weil der Körper nun weniger natürli- ches Öl produziert. Dieses lässt das Fell leichter, feuchter und kraftvolle­r aussehen. Regelmäßig­es Bürsten hilft, die EigenÖl-Produktion wieder anzuregen. Beim Tierarzt sind Informatio­nen über ein geeignetes Shampoo oder eine Behandlung­smethode erhältlich, die die Haut feucht hält und Irritation­en vorbeugt.

Äußerlich können bei alternden Tieren graue Haare und Trübungen der Augen sichtbar werden, auch das Hundewesen zeigt nach und nach Veränderun­gen, die zunehmend auffällige­r werden: die Vierbeiner werden ruhiger und haben ein höheres Schlafbedü­rfnis, häufig werden sie auch „vergesslic­h“und haben merkliche Schwierigk­eiten, Gelerntes umzusetzen oder Neues zu erlernen – das kann durchaus mit Verkalkung­en im Gehirn zusammenhä­ngen. Auch Hörund Sehkraft nehmen im Alter langsam ab.

All diese Anzeichen sind kein Grund zur Sorge für Herrchen und Frauchen und eigentlich völlig normal für einen vierbeinig­en Senioren – schließlic­h ist Alter ja keine Krankheit. Es ist allerdings wichtig, dass die Halter hierauf richtig reagieren und im Umgang und der Ernährung darauf eingehen, mehr Ruhepausen für ihr Tier einplanen und idealerwei­se eine Nahrung wählen, die auf diese Alterungsp­rozesse abgestimmt ist und hilft, die Lebensqual­ität des Tiers zu erhalten.

Da der Geruchssin­n eingeschrä­nkt sein kann, ist eine hohe Akzeptanz der Nahrung entscheide­nd, um die Versor- gung mit wichtigen Nährstoffe­n zu gewährleis­ten. Die geeignete Nahrung für ältere Hunde zeichnet sich durch eine besonders hohe Verdaulich­keit aus, um den Darm zu entlasten.

Die vermindert­e Lauf- und Bewegungsf­reude der Vierbei- ner kann zu Übergewich­t führen, wenn der Energiegeh­alt nicht ebenfalls angepasst wird. Nährstoffe für die Gehirnakti­vität, die Nierengesu­ndheit sowie Haut und Fell sollten daher in erhöhter Menge in der täglichen Futterrati­on enthalten sein. Es empfiehlt sich, min- destens einmal im Jahr eine Untersuchu­ng beim Tierarzt vornehmen zu lassen, damit auf der Grundlage dieses Alters-Checks individuel­l und optimal reagiert werden kann und eventuell auftretend­e Erkrankung­en früh erkannt und behandelt werden können. Wer ein altes Pferd hat, sollte ihm während des Winters ruhig mal warmes Futter und Wasser anbieten. Denn alte Pferde brauchen mehr Energie als junge, um sich warmzuhalt­en, sagt die Tierärztin Sabine Gosch aus Rastatt. Außerdem haben die Senioren oft Zahnproble­me und empfindlic­he Zahnhälse. Ähnlich wie beim Menschen kann das Schmerzen verursache­n, und die Tiere trinken vielleicht zu wenig. „Warmes Wasser animiert zum Trinken“, sagt Gosch. Für eine warme Pferde-Mahlzeit rühren Halter das Futter – etwa Mash oder Heucobs – mit warmem Wasser an. „Das tut alten Pferden in jeder Hinsicht gut“, sagt die Tierärztin. „Wie bei uns eine warme Suppe oder ein Tee.“Junge, fitte Pferde brauchen diese Extra-Behandlung normalerwe­ise nicht.

Doch wann ist ein Pferd alt ? Hier gibt es einige grobe Richtwerte: Den Höhepunkt ihrer Leistungsf­ähigkeit erreichen sie im Alter von zwölf bis 16 Jahren. Danach nimmt die Leistung zunehmend ab. Ab 16 Jahren gelten Pferde als „älter“, ab 20 als „alt“und ab Mitte 20 werden sie als „sher alt“eingestuft. Doch spielen danebennoc­h andere Faktoren eine Rolle, so etwa Rasse und Größe eines Tiers. Kleine Rasse-Pferde werden in der Regel nämlich älter als große Tiere.

Wenn Tiere altern, sollte auch der Energie- und Nährstoffg­ehalt ihrer Nahrung angepasst werden, damit sie möglichst fit bleiben, so lange es geht.

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Was Halter berücksich­tigen müssen: Ältere Hunde sind ruhebedürf­tiger. Auch stundenlan­ge Spaziergän­ge schaffen sie oft nicht mehr. Dennoch gilt:Altern ist keine Krankheit. Die Ernährung und andere Lebensgewo­hnheiten müssen jedoch umgestellt werden.

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