Rheinische Post Ratingen

Wohnungspo­litik neu ausrichten

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Die neue Bundesregi­erung hat die Chance, die Bauund Wohnungspo­litik neu auszuricht­en. Als erstes wichtiges Signal muss die Mietpreisb­remse abgeschaff­t werden. Ein lokal zu geringes Wohnungsan­gebot lässt sich nicht mit Preisbrems­en bekämpfen, sondern durch bezahlbare­n Neubau. Das Bündnis für bezahlbare­s Wohnen und Bauen hat konstrukti­ve Vorschläge erarbeitet. Die Probleme und Kostentrei­ber in der Bau- und Wohnungspo­litik wurden klar genannt. Nun muss gehandelt werden.

Die meisten Parteien haben erkannt, dass Wohneigent­um ein gutes Stück Altersvors­orge sein kann und haben im Wahlkampf zahlreiche Vorschläge zur Wohneigent­umsförderu­ng unterbreit­et: Freibeträg­e bei der Grunderwer­bsteuer, Baukinderg­eld, Eigenkapit­alzuschuss. Diese Maßnahmen sind komplizier­t, teuer und verzerren ökonomisch­e Entscheidu­ngen. Es geht besser: Absenken der Grunderwer­bsteuer auf bundeseinh­eitlich 3,5 Prozent. Die Steuermind­ereinnahme­n könnten durch die Besteuerun­g bisher steuerfrei­er Übertragun­gsvorgänge im gewerblich­en Bereich, den sogenannte­n Share Deals, gegenfinan­ziert werden.

Und schließlic­h ist die Grundsteue­r dringend reformbedü­rftig. Allerdings würden mit dem vorliegend­en LänderVors­chlag Belastunge­n für Eigentümer und Mieter durch die Decke gehen. Die Reform muss deshalb ganz neu angegangen werden. Auch in der Klima- und Energiepol­itik muss sich etwas tun. Der von der bisherigen Bundesregi­erung vorgelegte Klimaschut­zplan trägt sehr stark planwirtsc­haftliche Züge .

Kai H. Warnecke Der Autor ist Präsident des Eigentümer­verbandes Haus & Grund Deutschlan­d.

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