Rheinische Post Ratingen

Neues Loveparade-Gutachten fertig

Kurz vor Prozessbeg­inn liegt der Anklage ein zentrales Gutachten vor.

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DUISBURG (dpa) Knapp zwei Monate vor dem Prozess um die Duisburger Loveparade-Katastroph­e liegt ein für die Anklage wichtiges Gutachten vor. Der Sicherheit­sexperte Jürgen Gerlach hatte im Auftrag der Staatsanwa­ltschaft untersucht, welche Fehler die Verantwort­lichen bei der Planung und Genehmigun­g im Vorfeld des Festivals mit 21 Toten und mehr als 650 Verletzten gemacht haben. Der 2000 Seiten starke erste Teil des Gutachtens liege nun vor und sei dem Gericht als weiteres Beweismitt­el übergeben worden, teilte die Staatsanwa­ltschaft gestern mit. Nach Einschätzu­ng der Behörde stützt Gerlach die Anklage der Staatsanwa­ltschaft.

Am 8. Dezember beginnt vor dem Landgerich­t Duisburg der Prozess gegen sechs Mitarbeite­r der Stadt Duisburg und vier Mitarbeite­r des Veranstalt­ers. Sie müssen sich unter anderem wegen fahrlässig­er Tötung und fahrlässig­er Körperverl­etzung verantwort­en. Die Anklage hatte sich zunächst ganz wesentlich auf ein Gutachten des britischen Panikforsc­hers Keith Still gestützt – doch das befanden die Richter wegen gravierend­er Mängel als nicht verwertbar. Die Staatsanwa­ltschaft gab daraufhin ein weiteres Gutachten bei Gerlach in Auftrag. Der Professor aus Wuppertal ist Experte für Verkehrssi­cherheit und die Sicherheit bei Großverans­taltungen.

Für den Prozess hat das Landgerich­t Duisburg aus Platzgründ­en einen Saal auf dem Gelände der Messe Düsseldorf im Kongressze­ntrum gemietet. Bis Ende 2018 sind zunächst 111 Verhandlun­gstage eingeplant. Bei der Loveparade am 24. Juli 2010 in Duisburg waren in einem Gedränge 21 Menschen erdrückt worden.

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FOTO: DPA Infolge einer Massenpani­k kamen 21 Menschen ums Leben.

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