Rheinische Post Ratingen

Fortuna ist dran, aber es reicht nicht

Die Mannschaft von Trainer Friedhelm Funkel verliert zwar das Pokalspiel gegen Borussia Mönchengla­dbach 0:1, doch chancenlos waren die Rot-Weißen beileibe nicht. Beste Möglichkei­ten vergeben Niko Gießelmann und Jean Zimmer.

- VON THOMAS SCHULZE

Wer im Pokal mitspielt, will auch nach Berlin. Doch der Wille dazu reicht manchmal nicht. Diese Erfahrung musste die Fortuna machen, die Borussia Mönchengla­dbach zwar ordentlich Paroli bot, aber mit 0:1 (0:0) unterlag. Es war die erste Heimnieder­lage in dem Wettbewerb seit dem 20. Dezember 2011. Auch damals war gegen Borussia Endstation – allerdings gegen die Dortmunder (4:5 nach Elfmetersc­hießen). Dass es diesmal nicht zu einem ähnlichen Spektakel kam, lag möglicherw­eise auch daran, dass Niko Gießelmann einen Elfmeter an den Pfosten hämmerte.

Friedhelm Funkel hat in dieser Saison für so manche Überraschu­ng gesorgt. Nicht einmal bot er die Startforma­tion der Begegnung zuvor auf. Das war auch diesmal nicht anders – allerdings gezwungene­rmaßen, denn Kaan Ayhan und Lukas Schmitz waren gesperrt. Für sie standen Niko Gießelmann und Robin Bormuth von Beginn an auf dem Feld. Das lag nahe, so dass eine personelle Überraschu­ng ausblieb. Funkel setzte auf Bewährtes. Stabilität war ihm wichtiger als ein taktischer Griff in die Trickkiste. „Wir sind als Zweitligis­t Außenseite­r, alles andere ist Quatsch“, sagte der Trainerfuc­hs, der zunächst einmal auf Sicherheit Wert legte und das Risiko gegen die offensiven Weltklasse­spieler wie Raffael und Lars Stindl minimieren wollte. Das gelang vor der Pause insgesamt recht gut. Zwar waren die Gäste oft in Ballbesitz, ohne jedoch aus dem Spieler heraus zu Chancen zu gelangen.

Nach einer von Respekt geprägten Anfangspha­se setzte die Fortuna erste Nadelstich­e. Für offensive Ak- zente im Mittelfeld hatte in dieser Saison vor allem ein Spieler gesorgt, der bei Borussia Mönchengla­dbach bis 2022 unter Vertrag steht und nur für diese Saison an die Fortuna ausgeliehe­n wurde: Florian Neuhaus. „Ich habe mit Fortuna noch eine Menge vor. Wir wollen Borussia nicht ins Spiel kommen lassen und werden uns zerreißen.“

Diese Einstellun­g brachte die Mannschaft auf den Platz. Neuhaus ließ seine Klasse erstmals nach einer halben Stunde aufblitzen, als er Jean Zimmer mit einem steilen Zuspiel in Szene setzte. Allerdings wurde der Blondschop­f im letzten Moment zwar regelwidri­g gestoppt, doch der fällige Elfmeterpf­iff blieb aus. Bereits zuvor hatte Zimmer eine gute Möglichkei­t gehabt, doch sein Schuss aus halbrechte­r Position ging am Tor vorbei.

Nach dem Wechsel dann das umgekehrte Bild. Fortuna agiert etwas offensiver und die Mönchengla­dbacher nutzen gleich den ersten Nadelstich zur Führung. Thorgan Hazard ließ Torhüter Raphael Wolf keine Chance. In den vergangene­n Wo- chen war die Fortuna nach Rückstände­n stets zurück gekommen. Tatsächlic­h forcierten die Gastgeber ihre Angriffsbe­mühungen. Doch am Ende reicht es nicht. Die Enttäuschu­ng über den Pokal-K.o. dürfte bald verraucht sein. Am Montag steht das Zweitligas­piel in Bochum an – als Spitzenrei­ter der Zweiten Liga. Das ist es, was jetzt zählt.

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FOTO: HORSTMÜLLE­R Die Fortunen Oliver Fink (von links), Niko Gießelmann, Marcel Sobottka und Florian Neuhaus begrenzen den Aktionsrad­ius von Raffael.

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