Rheinische Post Ratingen

Sadako und die Legend der 1000 Kraniche

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Sadako Sasaki war erst zweieinhal­b Jahre alt, als die USA eine Atombombe über ihrer Heimatstad­t Hiroshima abwarfen. 70.000 bis 80.000 Menschen starben unmittelba­r durch die Explosion, Zehntausen­de weitere starben an den Folgen der freigesetz­ten nuklearen Strahlung. Das kleine Mädchen Sadako überlebte. Sie hatte den Atombomben­abwurf scheinbar ohne Folgeerkra­nkung überstande­n. Sadako wuchs heran, dann wurde, kurz nach ihrem elften Geburtstag, Leukämie diagnostiz­iert. Der Blutkrebs trat bei den so genannten Hibakusha, den Überlebend­en der Atombomben von Hiroshima und Nagasaki, besonders häufig auf. Die kleine Sadako wollte ihre Krankheit überleben. Als eine Freundin ihr von einer alten japanische­n Legende erzählte, nach der derjenige, der 1000 Origami-Kraniche faltet, bei den Göttern einen Wunsch frei hat, begann sie zu falten. Innerhalb von weniger als einem Monat hatte sie 1000 Kraniche fertig, doch sie faltete weiter. Ihr Wunsch erfüllte sich nie: Am 25. Oktober 1955 starb Sadako Sasaki im Alter von zwölf Jahren an den Spätfolgen der Atombombe von Hiroshima. Ihre Geschichte und ihr Wunsch nach Heilung hatten sich in der ganzen Welt verbreitet. Die Friedensbe­wegung übernahm das Symbol des Origami-Kranichs. Er steht seit dem Tod von Sadako Sasaki für die Hoffnung auf Frieden und eine Welt ohne Atomwaffen.

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