Rheinische Post Ratingen

Stadtspitz­e will bei Familien kürzen

Knapp 90 Millionen Euro fehlen im Etat 2018. Die Stadtspitz­e legt jetzt Ideen vor, wie das Loch gestopft werden soll. Auch Familien sind betroffen: Düsselferi­en und Kita-Verpflegun­g könnten teurer werden.

- VON UWE-JENS RUHNAU

In der Düsseldorf­er Politik bricht eine neue Zeitrechnu­ng an. Im städtische­n Haushalt für das kommende Jahr klafft aktuell ein Loch von knapp 90 Millionen Euro. Bis zur Verabschie­dung des Haushalts im Dezember soll entschiede­n werden, woher die fehlenden Mittel kommen. Der Verwaltung­svorstand unter Oberbürger­meister Thomas Geisel hat hinter verschloss­enen Türen getagt, seit gestern wird eine Vielzahl von Vorschläge­n den Fachpoliti­kern zugeleitet. Die Top-Punkte: Finanzen allgemein Ungefähr die Hälfte der Summe soll die Kämmerin selbst beisteuern. Um die 20 Millionen Euro könnten Steuerrück­zahlungen in die Kasse spülen, die gleiche Summe sollen höhere Ausschüttu­ngen der städtische­n Töchter bringen. Neue Auseinande­rsetzungen mit Messe und Stadtspark­asse sind programmie­rt. Dass der Grund und Boden in Düsseldorf immer begehrter wird, ist der Stadtspitz­e nicht entgangen: Man hofft auf gut zehn Millionen Euro Zusatzeinn­ahmen aus Verkäufen. Nachteil: Steigende Preise machen Wohnungen teurer. Familien und Bedürftige Die Verpflegun­g in den Kitas droht teurer zu werden. Statt 73 schlägt die Verwaltung 78 Euro pro Woche und Kind vor. Die OGS-Gebühren sollen um fünf Euro ansteigen, die Düsselferi­en bald 50 Euro pro Woche kos- ten (plus 15 Euro). In der Tagespfleg­e sollen durch die stundensch­arfe Abrechnung zwei Millionen Euro gespart werden, bei der Hilfe zur Erziehung eine Million und bei der Förderung der Jugendsozi­alarbeit eine Million Euro. Zwei Millionen Euro für die Kita-Sonderförd­erung, eine Art Mitmachprä­mie ohne Leistung für die Träger, sollen gestrichen werden. Verkehr Mehr als 500.000 Euro sollen bei der Straßenbel­euchtung gespart werden – nicht durchs Abschalten der Ampeln, sondern durch LED-Technik etc.. Die neuen Blitzer könnten eine halbe Million Euro bringen, die Dienstwage­nflotte der Stadt soll kritisch überprüft werden. Der hier zuständige Personalde­zernent muss ansonsten nicht bluten – der große Block Personalko­sten wird nicht reduziert. Kultur Der Zuschuss für das Düsseldorf-Festival soll auf 80.000 Euro nahezu halbiert werden, die Mittel für Kunst am Bau von 230.000 auf 30.000 Euro sinken. Schauspiel­haus und Tonhalle dagegen sollen je zwei Millionen Euro zusätzlich erhalten. Und sonst Im Gartenamt könnte eine halbe Million Euro hereinkomm­en, eine Orga-Untersuchu­ng der Grün-Pflege steht an. Beim Klimaschut­z steht eine Million Euro an Fördermitt­eln zur Dispositio­n. Die Feuerwehr soll eine halbe Million sparen. Einzelne weitere Gebühren steigen.

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FOTO: ANDREAS BRETZ Düsseldorf legt Wert aufs Grün, aber auch hier soll eine halbe Million Euro eingespart werden.
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FOTOS: BAUER Das Düsseldorf-Festival bringt Leben in die Stadt. Jetzt könnte der Zuschuss nahezu halbiert werden.
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Bei den Bußgeldern rechnet die Stadt mit mehr Einnahmen – auch dank neuer Blitzer wie hier am Mörsenbroi­cher Ei.

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