Bormuths Riesenschritt nach vorn
Der 22 Jahre alte Abwehrspieler der Fortuna war im Pokalspiel gegen Borussia Mönchengladbach der beste Mann auf dem Platz. Das dokumentiert nicht zuletzt die Statistik mit der außergewöhnlichen Zweikampfquote von 100 Prozent.
Drei Mal haben Spieler und Fans jetzt über die 0:1-Pokalniederlage gegen Borussia Mönchengladbach geschlafen, dabei hat sich in dieser Zeit der Eindruck verfestigt: Diese Niederlage hat Fortuna nur stärker gemacht.
Einer, der in dieser Saison bislang in nur der Hälfte der Spiele zum Einsatz kam, ist Robin Bormuth. Das überrascht schon etwas, denn in der vergangenen Saison bildete er gemeinsam mit Kevin Akpoguma, der von der TSG 1899 Hoffenheim ausgeliehen war und zu ihr zurückgekehrt ist, die stabile Innenverteidigung und trug maßgeblich zum Klassenerhalt bei. In dieser Saison musste der 22 Jahre alte Abwehrspieler lange warten, ehe er im siebten Saisonspiel gegen Regensburg erstmals in der Startformation stand.
Dass er im Pokalspiel gegen Borussia Mönchengladbach (0:1) von Beginn an auf dem Feld stand, war möglicherweise auch der Sperre von Kaan Ayhan geschuldet. Doch Bormuth nutzte seine Chance in der ausverkauften Arena für einen großen Auftritt. Er zeigte nicht nur eine hervorragende Leistung, sondern war der überragende Akteur auf dem Platz. Der 1,90 Meter lange Verteidiger präsentierte sich konzentriert, schnell, aggressiv und vor allem zweikampfstark. Die Statistiker bescheinigten ihm eine ganz außergewöhnliche Quote von 100 Prozent gewonnenen Zweikämpfen.
So war er mit sich und der Mannschaftsleistung zufrieden, nicht aber mit dem Ergebnis. „Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass wir uns nicht ärgern. Die haben ein Tor gemacht und wir nicht“, sagte Bormuth. „Wir hatten die Chancen und haben nicht einmal wirklich einen Fehler gemacht und trotzdem durch einen abgefälschten Schuss noch verloren – unfassbar ärgerlich. Wir müssen uns bei unseren Fans für die überragende Kulisse bedan- ken, das hat super viel Spaß gemacht zu spielen.“
Tatsächlich stand Fortuna in der Defensive sehr gut und gestattete dem Bundesligisten nur wenige Chancen. „Wir haben wenig zugelassen“, meinte auch Jean Zimmer. „Aber die Effektivität vorne war nicht da.“
Auch Funkel war mit der Defensivleistung seiner Mannschaft zufrieden. „Raphael hat nicht einen Ball halten müssen“, sagte er mit Blick auf den relativ ruhigen Abend seines Torhüters, der den Treffer jedoch nicht verhindern konnte. Der Schuss von Thorgan Hazard war von dem zu spät gekommenen Andre Hoffmann unhaltbar abgefälscht worden.
Seit gestern ist das Pokalspiel aber endgültig abgehakt, jetzt gilt die volle Konzentration dem nächsten Ligaspiel am Montag (20.30 Uhr) beim VfL Bochum. Dabei gibt es durchaus Parallelen: Es ist ein WestDuell, und das Stadion an der Castroper Straße dürfte ebenfalls bestens gefüllt sein. Funkel vermutet, dass das ein heißer Tanz wird, weil die als Mitfavorit gestarteten Westfalen bislang enttäuscht haben und möglicherweise dank eines neuen Trainers besonders motiviert sind. Ein stabile Defensive könnte da hilfreich sein.