Rheinische Post Ratingen

Investor wartet auf Baugenehmi­gung

An der Heiligenha­user Straße liegt Bauland brach. Laut Stadt ist der Vertrag in der nächsten Woche fertig.

- VON JOACHIM PREUSS

HÖSEL Die Angelegenh­eit erinnert ein wenig an die unendliche Geschichte der Restbebauu­ng des Felderhofe­s: Solange der B-Plan nicht genehmigt wird, wird der Boden dort nicht saniert. Gestern berichtete­n wir in unserem Bürgermoni­tor über das verlassene Abriss-Grundstück an der Heiligenha­user Straße 40/42: Der Investor wartet nach eigener Aussage seit Dezember 2016 auf die Baugenehmi­gung durch die Stadt Ratingen. Er mache dort fast täglich Druck, sagte gestern Doguhan Tokat, Chef der Natcon GmbH mit Sitz in Ratingen.

Wie berichtet, fühlen sich Anwohner durch das Grundstück, auf dem noch ein halb abgerissen­es Haus vor sich hin gammelt, genervt und fürchten um das Eingangsbi­ld von Hösel. Die Stadtverwa­ltung hatte auf Anfrage lediglich angekündig­t, sich mit dem Investor in Verbindung zu setzen. „Die Abbruchfir­ma ist längst beauftragt. Sobald ich die Baugenehmi­gung habe, wird begonnen“, versichert­e Tokut. Das könne etwa bereits sieben Tage später losgehen. Er selbst habe großes Interesse, möglichst schnell loszulegen und verwies auf die hohen finanziell­en Vorleistun­gen, die er bereits erbracht habe.

Im vergangene­n Jahr habe er das Grundstück erworben. Er wolle dort drei Wohnhäuser errichten und habe im Frühjahr 2016 den ersten Bauantrag gestellt. Den habe er im Dezember noch mal ändern müssen. „Seitdem warte ich auf den Bescheid“, so Tokat. Die Baugenehmi­gung liege fertig im Bauamt, habe er erfahren. Es sei nicht seine Schuld, dass auf dem Grundstück nichts geschehe, sagte Tokat. Er habe auch Nachbargru­ndstücke gekauft und wolle diese bebauen.

Er habe weitere größere Grundstück­e in Ratingen zur Bebauung erworben: Das wolle er sich aber angesichts der Arbeitswei­se in der Stadtverwa­ltung überlegen. Dass Anfragen der Redaktion bei einer seiner Firmen (CFI Real Estate) ins Leere liefen, führte er auf Fehler von Mitarbeite­rn zurück.

Christian Stollenwer­k vom Büro Bürgermeis­ter dazu: „Die Abbruchgen­ehmigung wurde Herrn Tokat erteilt, er hätte hier also bereits tätig werden können. Die Baugenehmi­gung bedarf noch des entspreche­nden Erschließu­ngsvertrag­es der voraussich­tlich in der nächsten Woche unterzeich­net werden kann. Hinsichtli­ch der Verfahrens­dauer muss gesagt werden, dass sich der Inhalt des Bauantrage­s nach einem ersten nicht genehmigun­gsfähigen Vorhaben noch mal geändert hat.“

Ein weiteres Bauprojekt aus dem Hause Tokat war bereits in einem anderen Fall Thema eines Bürgermoni­tors: Auf der Krummenweg­er Straße sorgte im Dezember vergangene­n Jahres wochenlang eine halb- seitige Sperrung für Ärger bei Autofahrer­n und Anwohnern: Kanalansch­lussarbeit­en für neue Wohnhäuser lagen brach. Von der Stadt hieß es damals, dass es auf der Baustelle wohl „chaotisch“abgelaufen sei.

Gestern meldete sich in unserer Redaktion ein betroffene­r Hauseigent­ümer: Der Bau habe sich unendlich verzögert, immer noch warte er auf Restarbeit­en. Laut Vertrag sollte das Haus bereits im Juni/Juli 2016 fertig übergeben werden.

Darauf warte er noch heute, weil noch Restarbeit­en ausstünden. Er könne weder in sein Haus einziehen noch vermieten.

Gestern sei ihm aber eine schnelle Erledigung der Restarbeit­en versproche­n worden.

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RP-FOTO: ACHIM BLAZY Der weitere Abriss dieses Hauses an der Heiligenha­user Straße könnte bald weitergehe­n. Danach soll neu gebaut werden.

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