DEG bleibt wieder ohne Gegentor
Zum zweiten Mal in Folge daheim ein Sieg mit Shutout: Nach dem 2:0-Erfolg gegen Nürnberg gibt es diesmal ein 4:0 gegen Bremerhaven. Allerdings war es ein hartes Stück Arbeit vor über 8000 Zuschauern.
Als Jeremy Welsh nach einer halben Stunde endlich das erste Tor erzielte, war es wie eine Erlösung. Am Ende fiel der Sieg etwas zu deutlich aus. Die Düsseldorfer EG besiegte die Fischtown Pinguins aus Bremerhaven vor 8.069 Besuchern mit 4:0 (0:0, 2:0, 2:0). Es war der zweite Heimsieg in Folge ohne Gegentor. Hatte gegen Nürnberg Dan Bakala zwischen den Pfosten gestanden, so hielt diesmal der starke Mathias Niederberger seinen Kasten sauber.
Die Konstellation war brisant, denn der Blick auf die Tabelle führte jedem die Bedeutung dieser Begegnung vor Augen. Wollte die DEG gegen Bremerhaven – einen direkten Konkurrenten im Kampf um die Pre-Play-off-Plätze, von der direkten Qualifikation für die Play-offs wagt in Düsseldorf momentan niemand mehr zu sprechen – nicht vor der Länderspielpause wertvolle Punkte einbüßen und weiter zurück fallen, so musste sie dieses Spiel unbedingt gewinnen.
Vieles sprach nicht unbedingt für die Mannschaft von Trainer Mike Pellegrims, als deren Manko zuletzt vor allem das schwache Überzahlspiel und die Abschlussschwäche ausgemacht wurden. Mut machte allenfalls das zurückliegende Heimspiel gegen Nürnberg (2:0). Und natürlich die Statistik, denn noch nie hatte Bremerhaven in Düsseldorf gewonnen – war allerdings zuvor auch erst drei Mal hier gewesen, und es war in allen drei Begegnungen eng zugegangen (5:4, 4:2, 3:2).
Die Stimmung bei den DEG-Fans war aufgrund der äußerst dürftigen Resultate gedrückt, doch wurden sie durch die 2000 aus Bremerhaven per Bus und Schiff angereisten Schlachtenbummler motiviert, so dass es auf den Rängen dann stimmungsvoll zuging – allerdings mit klaren akustischen Vorteilen der Gäste. Auf dem Eis hingegen waren die Rot-Gelben, die ohne die ver- letzten Tim Conboy, Alexandre Picard, Daniel Weiß und Rob Bordson antraten, in der Anfangsphase überlegen. doch war es typisch, dass sie ihren schwächeren zwei Minuten während der Überzahl hatten. Die Bremerhavener waren jedoch bei ihren Kontern brandgefährlich.
Auch zu Beginn des Mittelabschnitts hatte die DEG hervorragende Chancen, so zum Beispiel Edi Lewandowski, als er auf Lukas Laub passte. Es fehlt den Spielern derzeit an dem notwendigen Selbstvertrauen. Das Credo von Pellegrims lautet, die Mannschaft müsse sich das auf dem Eis durch Erfolge erarbeiten. Das ist richtig, aber nicht ausreichend. Wenn das schwer fällt, muss es zum Beispiel auch durch den Trainer gestärkt werden, indem er seinen Spielern Wertschätzung zuteil werden lässt.
Es spricht für den Charakter der Mannschaft, dass sie unermüdlich arbeitete, Zweikämpfe suchte und auf ein Tor drängte. Im vierten Überzahlspiel belohnte sie sich und ging ausgerechnet durch Jeremy Welsh, der im Sommer aus Bremerhaven gekommen war, in Führung. Als Spencer Machacek auf 2:0 er- höhte, waren die Weichen zum Sieg gestellt. Das war ein schöner, aber gefährlicher Vorsprung, denn ein Anschlusstreffer hätte den Gästen nochmals Schwung verliehen. Doch die DEG hielt nicht nur in die Abwehr dicht, sondern Alexander Barta sorgte für die Entscheidung. Edi Lewandowski setzte den Schlusspunkt in Unterzahl ins leere Tor. Und dann gab es noch etwas, das es so wohl nur im Eishockey gibt: Die DEG-Fans dankten den Anhängern aus Bremerhaven für ihr Kommen und verabschiedeten sie mit Applaus.