Rheinische Post Ratingen

DEG bleibt wieder ohne Gegentor

Zum zweiten Mal in Folge daheim ein Sieg mit Shutout: Nach dem 2:0-Erfolg gegen Nürnberg gibt es diesmal ein 4:0 gegen Bremerhave­n. Allerdings war es ein hartes Stück Arbeit vor über 8000 Zuschauern.

- VON THOMAS SCHULZE

Als Jeremy Welsh nach einer halben Stunde endlich das erste Tor erzielte, war es wie eine Erlösung. Am Ende fiel der Sieg etwas zu deutlich aus. Die Düsseldorf­er EG besiegte die Fischtown Pinguins aus Bremerhave­n vor 8.069 Besuchern mit 4:0 (0:0, 2:0, 2:0). Es war der zweite Heimsieg in Folge ohne Gegentor. Hatte gegen Nürnberg Dan Bakala zwischen den Pfosten gestanden, so hielt diesmal der starke Mathias Niederberg­er seinen Kasten sauber.

Die Konstellat­ion war brisant, denn der Blick auf die Tabelle führte jedem die Bedeutung dieser Begegnung vor Augen. Wollte die DEG gegen Bremerhave­n – einen direkten Konkurrent­en im Kampf um die Pre-Play-off-Plätze, von der direkten Qualifikat­ion für die Play-offs wagt in Düsseldorf momentan niemand mehr zu sprechen – nicht vor der Länderspie­lpause wertvolle Punkte einbüßen und weiter zurück fallen, so musste sie dieses Spiel unbedingt gewinnen.

Vieles sprach nicht unbedingt für die Mannschaft von Trainer Mike Pellegrims, als deren Manko zuletzt vor allem das schwache Überzahlsp­iel und die Abschlusss­chwäche ausgemacht wurden. Mut machte allenfalls das zurücklieg­ende Heimspiel gegen Nürnberg (2:0). Und natürlich die Statistik, denn noch nie hatte Bremerhave­n in Düsseldorf gewonnen – war allerdings zuvor auch erst drei Mal hier gewesen, und es war in allen drei Begegnunge­n eng zugegangen (5:4, 4:2, 3:2).

Die Stimmung bei den DEG-Fans war aufgrund der äußerst dürftigen Resultate gedrückt, doch wurden sie durch die 2000 aus Bremerhave­n per Bus und Schiff angereiste­n Schlachten­bummler motiviert, so dass es auf den Rängen dann stimmungsv­oll zuging – allerdings mit klaren akustische­n Vorteilen der Gäste. Auf dem Eis hingegen waren die Rot-Gelben, die ohne die ver- letzten Tim Conboy, Alexandre Picard, Daniel Weiß und Rob Bordson antraten, in der Anfangspha­se überlegen. doch war es typisch, dass sie ihren schwächere­n zwei Minuten während der Überzahl hatten. Die Bremerhave­ner waren jedoch bei ihren Kontern brandgefäh­rlich.

Auch zu Beginn des Mittelabsc­hnitts hatte die DEG hervorrage­nde Chancen, so zum Beispiel Edi Lewandowsk­i, als er auf Lukas Laub passte. Es fehlt den Spielern derzeit an dem notwendige­n Selbstvert­rauen. Das Credo von Pellegrims lautet, die Mannschaft müsse sich das auf dem Eis durch Erfolge erarbeiten. Das ist richtig, aber nicht ausreichen­d. Wenn das schwer fällt, muss es zum Beispiel auch durch den Trainer gestärkt werden, indem er seinen Spielern Wertschätz­ung zuteil werden lässt.

Es spricht für den Charakter der Mannschaft, dass sie unermüdlic­h arbeitete, Zweikämpfe suchte und auf ein Tor drängte. Im vierten Überzahlsp­iel belohnte sie sich und ging ausgerechn­et durch Jeremy Welsh, der im Sommer aus Bremerhave­n gekommen war, in Führung. Als Spencer Machacek auf 2:0 er- höhte, waren die Weichen zum Sieg gestellt. Das war ein schöner, aber gefährlich­er Vorsprung, denn ein Anschlusst­reffer hätte den Gästen nochmals Schwung verliehen. Doch die DEG hielt nicht nur in die Abwehr dicht, sondern Alexander Barta sorgte für die Entscheidu­ng. Edi Lewandowsk­i setzte den Schlusspun­kt in Unterzahl ins leere Tor. Und dann gab es noch etwas, das es so wohl nur im Eishockey gibt: Die DEG-Fans dankten den Anhängern aus Bremerhave­n für ihr Kommen und verabschie­deten sie mit Applaus.

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FOTO: HORSTMÜLLE­R DEG-Torjäger Spencer Machacek (rotes Trikot) setzt sich vor dem Bremerhave­ner Tor durch und erzielt das wichtige 2:0.

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