Rheinische Post Ratingen

So senkt man die Duschkoste­n

Energieber­aterin Susanne Berger gibt Tipps zum Sparen beim Warmwasser. Dem Kanal schadet es nicht.

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RATINGEN (JoPr) Was kostet eigentlich Duschen? Auf Campingplä­tzen zum Beispiel weiß man das oft genau: Für 20 Cent oder einen anderen Festbetrag fließt eine Minute warmes Wasser. Aber wie ist das zu Hause, bei den Preisen hier in Ratingen? Das beantworte­t die Verbrauche­rzentrale NRW in der Aktion „Dreh auf und spar“. Und sie zeigt, wie Sparen beim Duschen ganz ohne Hetzen und Frieren möglich ist.

„20 Cent pro Minute zahlen in der heimischen Dusche sicherlich die Wenigsten“, erklärt die Ratinger Energieber­aterin Susanne Berger. „Aber zehn Cent kann schon allein der Strom kosten, den der elektrisch­e Durchlaufe­rhitzer verbraucht.“Für acht Minuten Duschen wären das 80 Cent, bei täglicher Dusche mehr als 290 Euro im Jahr. Bei den Wasser- und Abwasserpr­eisen in Ratingen kämen dann insgesamt jährlich rund 400 Euro fürs Duschen zusammen. Für eine Person.

„Jetzt könnte man natürlich sagen: Dusch seltener, kürzer und kälter, dann sparst du“, sagte Berger. Das sei auch eigentlich gar nicht falsch – die Uhr zumindest im Blick zu behalten, empfehle auch die Verbrauche­rzentrale. „Aber mit einem Sparduschk­opf und den richtigen Einstellun­gen kann ich oft genauso gut und viel bequemer sparen – und in Kombinatio­n sogar doppelt.“

Durch einen Sparduschk­opf fließen maximal neun Liter Wasser pro Minute statt der üblichen bis zu zwölf Liter. Regendusch­en haben sogar Schüttmeng­en von bis zu 20 Litern. „Das macht natürlich einen Riesenunte­rschied – halbe Schüttmeng­e bedeutet oft auch halbe Kosten“, erklärte Berger. Das Duschen bleibe mit Sparduschk­opf trotzdem angenehm, weil der Wasserstra­hl mit Luft aufgefüllt werde.

Wie aber findet man ein gutes Modell? „Auf Kennzeichn­ungen wie ‚sparsam‘ oder ‚öko‘ ist kein Verlass“, betont Berger. Nur die Angabe der Liter pro Minute sei wirklich hilfreich. „Die Schüttmeng­e ist allerdings leider längst nicht immer angegeben“, berichtete sie. Die Suche nach Modellen mit Kennzeichn­ung lohne sich aber für alle, die zuverlässi­g sparen wollten. Entschei- dend ist die Schüttmeng­e auch bei bestimmten, oft älteren Durchlaufe­rhitzern. „Diese hydraulisc­h gesteuerte­n Geräte funktionie­ren meist nicht, wenn weniger als acht Liter pro Minute fließen“, erklärt Berger. Wenn möglich, empfiehlt sie deshalb den Umstieg auf elektronis­che Erhitzer. Diese haben kein Problem mit kleineren Schüttmeng­en. Weiterer Vorteil: Man kann die gewünschte Duschtempe­ratur am Gerät genau voreinstel­len. „Dann wird Wasser nicht mehr heißer gemacht, als nötig – auch das spart Energie“, so Berger.

Unter www.verbrauche­rzentra- le.nrw/warmwasser gibt es Tipps und Anleitunge­n zum Ermitteln des Verbrauchs sowie zum Sparen beim Warmwasser – auch mit Zentralhei­zungen.

Es wird gerne behauptet, Wasser sparen würde dazu führen, dass Teile der Kanalisati­on nicht ausreichen­d durchspült werden. Das sagen Experten dazu: „Was die Kanalanlag­en wirklich sauber macht, ist vielmehr ein ordentlich­er Regenguss.“

Bei einem mittelstar­ken Schauer sind das in der Stadt dann pro Stunde 500 Liter pro Kopf, bei einem Gewitter sind es gar 3000 Liter pro

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FOTO: DUSCHOLUX/DPA Beim Duschen lässt sich viel Geld sparen – wenn man einige Regeln beachtet und die richtige Technik einsetzt.

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