Rheinische Post Ratingen

„Ivy Mike“: Die erste Wasserstof­fbombe

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Die Bombe war so groß, dass an ein Abwerfen nicht zu denken war. „Ivy Mike“war 62 Tonnen schwer, sie war mehr als sechs Meter hoch und maß im Durchmesse­r etwa zwei Meter. Als die USA ihre erste Wasserstof­fbombe auf dem Eniwetok-Atoll testeten, mussten sie die Waffe vom Boden aus zünden. Nach Greenwich Mean Time war es der frühe Abend des 31. Oktober 1952, als die USA mit der Demonstrat­ion von „Ivy Mike“wieder einmal einen Vorsprung im Rüstungswe­ttkampf mit der UdSSR holten. Die Russen hatten 1949 ihre erste Atombombe gezündet und das Monopol der USA damit gebrochen. Immer stärker wurden die Waffen, bis eine neue Technik nötig wurde. Im Inneren von „Ivy Mike“detonierte zunächst eine herkömmlic­he Atombombe. Die bei der Kernspaltu­ng freigesetz­te Energie setzte etwas Neues in Gang: die Kernfusion von Deuterium, einem Wasserstof­f-Isotop, das auch „schwerer Wasserstof­f“genannt wird. Die Sprengkraf­t der Bombe wurde auf mehr als zehn Millionen Tonnen TNT-Äquivalent berechnet, das entspricht mehreren Hundert Hiroshima-Bomben. Von der Insel Elugelab im Norden des EniwetokAt­olls blieb nur ein Krater. Zehn Monate testete die UdSSR ihre eigene Wasserstof­fbombe. 1961 zündeten russische Wissenscha­ftler mit der so genannten „Zar-Bombe“die stärkste jemals gebaute Waffe mit einer Sprengkraf­t von etwa 50 Millionen Tonnen TNT.

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