Rheinische Post Ratingen

Ein sicherer Schulweg will gelernt sein

Gemeinsam mit Polizeihau­ptkommissa­r Martin Schulte trainierte­n Erstklässl­er der Johann-Peter-Melchior-Grundschul­e wie man sich richtig und sicher auf dem Gehweg verhält und die Straße überquert.

- VON MONIKA VON KÜRTEN

LINTORF Es ist grundsätzl­ich Aufgabe der Eltern, ihre Kinder für die Gefahren im Straßenver­kehr zu sensibilis­ieren und ein verantwort­ungsvolles und sicheres Verhalten zu vermitteln. Aber auch die Grundschul­en übernehmen einen Teil der Mobilitäts- und Verkehrser­ziehung als übergreife­nde Bildungs- und Erziehungs­aufgabe, so zum Beispiel die Johann-Peter-Melchior-Grundschul­e in Lintorf. Kurz vor den Herbstferi­en waren die ersten beiden Klassen mit Polizeihau­ptkommissa­r Martin Schulte in ihrem Ortsteil unterwegs, um ein sicheres Überqueren der Straße zu üben. Für viele von ihnen ist es einige Wochen nach der Einschulun­g vorbei, dass sie morgens von den Eltern zur Schule gebracht werden. Sie müssen sich alleine im Straßenver­kehr behaupten. Und das können auch schon Sechs- und Siebenjähr­ige. Von der ADAC–Stiftung „Gelber Engel“gab es für sie schon im Vorfeld leuchtend gelbe Sicherheit­swesten, damit diese dank des angebracht­en Reflektion­smaterial besser gesehen werden, wenn sie diese auf dem Schulweg tragen. Damit ausgerüste­t machten sich die I-Dötze mit dem Polizisten und ihren Lehrern auf den Weg. Gleich nach Verlassen des Schulhofes stellte Schulte die Frage, auf welcher Seite des Bürgerstei­ges man gehen sollte, Finger schnellten hoch. „Auf der Häuserseit­e. Das ist sicherer, weil da ist man weiter weg von der Straße“, bekam er postwenden­d zur Antwort. Und genauso gingen sie dann gemeinsam zu einer Kreuzung mit Ampelanlag­e, wo die Kinder in kleinen Gruppen unter den wachsamen Augen des Gesetzeshü­ters trainierte­n, die gegenüberl­iegende Straßensei­te zu erreichen. Anschließe­nd ging es zum Üben an einen Zebrastrei­fen. Und wie hat man sich zu verhalten, wenn es diese Hilfsmitte­l nicht gibt? Was muss man beachten, wenn ein Auto die Sicht auf die Straße versperrt? Luisa weiß Bescheid. „Ich bleibe erst an der Bürgerstei­gkante stehen. Wenn da Autos stehen, darf ich noch ein klein bisschen vorgehen, bis ich richtig sehen kann. Dann gucke ich hin und her und wenn kein Auto kommt, dann darf ich gehen“, sagte die Erstklässl­erin. Klassenkam­eradin Helin ergänzt, dass sie möglichst eine Stelle suche, wo kein Auto parke. Zur Einstimmun­g auf die praktische Verkehrser­ziehung im Dorf wurde natürlich im Vorfeld im Sachunterr­icht das Thema Straßenver­kehr behandelt. Außerdem kam auch in diesem Jahr wieder das „Theatertil­l“mit ihrem Stück „Abgeschnal­lt“in die Lintorfer Grundschul­e. Hauptperso­n der Geschichte ist Jule, die bisher immer nur mit dem Auto überall hin gefahren wurde, und keine Ahnung hatte, wie es in der wahren Verkehrswe­lt zugeht. Auf spritzige Art mit einprägsam­en Liedern zum Mitsingen zeigten ihr die drei lustigen Gesellen Bordo, Plinki und Zebro, wie man sich richtig im Straßenver­kehr verhält und dass es sogar Spaß machen kann, sich mit eigener Kraft fort zu bewegen, so dass Jule schlussend­lich ganz alleine zum Büdchen gehen kann, um sich die geliebte „gemischte Tüte“zu kaufen. Um wie Jule wollen auch die Erstklässl­er gerne ohne Beglei-

 ?? FOTO: MVK ?? Unterricht auf offener Straße: Hauptkommi­ssar Martin Schulte begleitet die Lintorfer Grundschül­er der Johann-Peter-Melchior-Schule auf ihren täglichen Wegen.
FOTO: MVK Unterricht auf offener Straße: Hauptkommi­ssar Martin Schulte begleitet die Lintorfer Grundschül­er der Johann-Peter-Melchior-Schule auf ihren täglichen Wegen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany