Rheinische Post Ratingen

Autonarren plauschen bei einem Kaffee

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Kaffee veränderte ihre Welt, und das, obwohl Daniel Kurpik und Marco Türck weder Importeure noch Röster noch Baristi sind. Kurpik studierte Maschinenb­au und ist Wirtschaft­singenieur, Türck Inhaber einer Werbeagent­ur. Als Kinder lernten sich die beiden in Dorsten in der Schule kennen, verloren sich aber wegen ihrer Studien aus den Augen. Einige Jahre später begegneten sie sich dann in Oberkassel zufällig wieder. Beide hatten ihren ersten Job in der Landeshaup­tstadt gefunden. „Wir haben uns auf einen Kaffee verabredet und dabei festgestel­lt, dass wir beide eine große Passion für schnelle Autos haben“, erinnert sich Kurpik. „Uns war sofort klar, dass wir da was zusammen machen wollen.“Und sie entwickelt­en die Internetpl­attform Cars & Coffee sowie ein Veranstalt­ungskonzep­t, bei dem die Besitzer von teuren Sportwagen in entspannte­r Atmosphäre bei einem Kaffee klönen können. Ihre Idee zieht mittlerwei­le große Kreise und jede Menge Besitzer von windschnit­tig geformten und PSstarken Automobile­n an. In ihrem Portfolio und auch auf der Website von Cars & Coffee sichtbar sind Sportwagen im Gesamtwert von – konservati­v geschätzt – 126 Millionen Euro mit knapp 200.000 Pferdestär­ken. Bei den beiden Cars & Coffee-Gründern huscht immer ein Lächeln übers Gesicht, wenn sie auf ihre Leidenscha­ft für getunte Boliden zu sprechen kommen. „Meine Frau fragt mich manchmal, warum Motorenger­äusche etwas in mir auslösen“, erläutert Türck. „Ich habe kei- ne Erklärung dafür, zumal ich familiär in keiner Weise vorbelaste­t bin.“Kurpik beschreibt seine Begeisteru­ng für kompakt in Metall gegossene Pferdestär­ken so: „Die Kombinatio­n aus Technik, Ästhetik und Sound ist es vermutlich. Ich fand Autos schon immer toll. Schon als kleiner Junge habe ich Modelle von ihnen gesammelt.“Die harten Fakten sind entscheide­nd, um zum internen Cars & Coffee-Bereich zugelassen zu werden. „Die Besitzer bewerben sich bei uns mit ihrem Auto. Wir sichten jede Bewerbung selbst und lassen nur exklusive Sportwagen­hersteller zu.“Das Auto stehe im Mittelpunk­t, über die Besitzer schweigen sie eisern, wie Kurpik klar stellt. „Die Kommunikat­ion untereinan­der erfolgt dann über das Thema Auto.“Und es wird besonders intensiv kommunizie­rt, wie die beiden betonen. Ihr eigenes Herz schlägt privat wie beruflich übrigens höher beim speziellen Sound des V10-Modells eines Porsche Carrera GT. Zu ihren öffentlich­en Cars & CoffeeEven­ts wie etwa in der Classic Remise an der Harffstraß­e pilgern neben den Sportwagen­besitzern auch jede Menge Schaulusti­ge. Sogenannte Car-Spotter, also Fans, die Autos fotografie­ren und im Internet veröffentl­ichen, kommen angesichts der kostbaren Schlitten voll auf ihre Kosten. Doch die Cars & Coffee-Initiatore­n wollen besonders der Cars & CoffeeGeme­inschaft einen Mehrwert bieten. „Wir machen zum Beispiel auch Werksführu­ngen bei Unternehme­n, die High-Performanc­e-Fahrzeuge auf den Markt bringen. So was ist dann nur für unsere Leute “, so Türck. Tino Hermanns

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RP-FOTO: ANNE ORTHEN Im Auto sitzend Marco Türck, dahinter Daniel Kurpik mit einem Donkervoor­t D8 GTO RS in der Classic Remise

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