Der smarte Einbruchschutz
Die Smarthome-Technologie vernetzt Kameras, Bewegungsmelder und Lichtschranken miteinander. Das System kann Einbrecher abschrecken; es birgt aber auch Risiken. Hacker können Hausbewohner damit ausspionieren.
DÜSSELDORF Karl F. lässt immer den Fernseher laufen, wenn er und seine Frau das Haus verlassen. „Damit es von draußen so aussieht, als ob jemand zu Hause ist“, sagt er. Darüber hinaus schaltet F. eine Alarmanlage und ein System ein, das die Rollläden automatisch hoch- und runterfahren lässt. Das steuert er mit seinem Smartphone. „Bislang wurde bei uns noch nicht eingebrochen – anders als in der Nachbarschaft“, dafür aber eine fachgerechte Installierung und regelmäßige Aktualisierung des Systems. Andernfalls bestehe das Risiko, dass Einbrecher selbst illegal auf das System zugreifen könnten – ohne dass der Besitzer davon etwas mitbekommt. Die Täter könnten so Einblicke in die Privatsphäre der Bewohner nehmen. „Neben Erkenntnissen über Gewohnheiten und ihre Opfer könnten sie dann auch An- oder Abwesenheit ausspähen und dies zur Vorbereitung eines Einbruchs nutzen“, warnt das LKA. Damit es nicht dazu kommt, empfiehlt die Polizei, das WLAN unbedingt zu verschlüsseln. Dazu sollte der sogenannte WPA2Standard in den Einstellungen gewählt und ein sicheres Zugangskennwort verwendet werden. Man sollte auf keinen Fall die von Herstellern voreingestellten Kennwörter behalten. Auch unterwegs müsse man wachsam sein und sein Handy nicht aus der Hand geben. Aber selbst alle Vorsichtsmaßnahmen könnten Hacker wohl nicht daran hindern, in das System einzudringen, meinen Experten. Aber der normale Einbrecher würde so einen Aufwand nicht betreiben, heißt es bei der Polizei, die betont, dass Smarthome nur eine Maßnahme beim Einbruchschutz sein darf.
Die Verbraucherschutzzentrale rät dazu, sich umfassend beraten zu lassen, wenn man sich ein solches System einbauen möchte. „Einstiegsangebote für vernetzte Technik auf Basis von Funkstandards beginnen bei mehreren Hundert Euro“, sagt ein Sprecher des Verbandes.