Rheinische Post Ratingen

Audi ruft 5000 Autos wegen illegaler Software zurück

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INGOLSTADT (rtr) Bei Audi kocht der Dieselskan­dal wieder hoch. Die VWTochter kündigte gestern den europaweit­en Rückruf von knapp 5000 Fahrzeugen vom Typ A8 mit V8-Diesel-Motor an, um ein Software-Update zu installier­en. Bei technische­n Überprüfun­gen dieser Fahrzeuge mit Euro-6-Abgasnorm seien überhöhte Stickoxid-Werte festgestel­lt worden, sagte ein Sprecher. Der Sachverhal­t sei dem Kraftfahrt­Bundesamt (KBA) gemeldet worden, das die Software als unzulässig­e Abschaltei­nrichtung einstufe. Die Flensburge­r Zulassungs­behörde äußerte sich zunächst nicht.

Audi ist bereits tief in den Dieselskan­dal von Volkswagen verstrickt. Die Ingolstädt­er sollen die Software weiterentw­ickelt haben, mit der im Wolfsburge­r Konzern weltweit millionenf­ach Abgaswerte manipulier­t wurden. VW wird seit 2015 vom Abgasskand­al erschütter­t, der den Konzern bereits etliche Milliarden Euro gekostet hat. Auch Audi hat wegen der Abgasmanip­ulation viel Geld zur Seite legen müssen.

Im Juni hatte Bundesverk­ehrsminist­er Alexander Dobrindt (CSU) Audi vorgeworfe­n, in etwa 24.000 Oberklasse­wagen der Typen A7 und A8 eine illegale Software eingebaut zu haben. Das Kraftfahrt-Bundesamt ordnete daraufhin einen Rückruf an, um eine neue Software aufzuspiel­en. Davon waren Wagen der Baujahre 2009 bis 2013 betroffen.

Die nun zurückgeru­fenen A8-Modelle mit 4,2-Liter-Motor wurden laut Audi zwischen September 2013 und August 2017 produziert. Seitdem werde dieses Modell nicht mehr hergestell­t. In Deutschlan­d werden 3660 der 5000 betroffene­n Autos zurückgeru­fen. Audi überprüft seit Ende vergangene­n Jahres systematis­ch alle Dieselmoto­r-Getriebeko­mbinatione­n.

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