Rheinische Post Ratingen

Wo Spongebob mit Knoblauch in die Pfanne kommt

Im Vorbeifahr­en fiel uns das „Diva“im Meerbusche­r Stadtteil Lank auf. Weil es drinnen so gemütlich aussah. Das ist es auch.

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Gut gelegen? Das „Diva – Kitchen & Bar“liegt am Zugang zu dem kleinen Markt im Meerbusche­r Stadtteil Lank – ein hübscher Platz mit Kopfsteinp­flaster, für Autos gesperrt, nur Fußgänger und Radfahrer sind dort unterwegs. Drei oder vier Lokale, ein paar Läden, mitten drin ein Brunnen. Da macht das Bummeln Spaß, zumal die schöne Niederrhei­nlandschaf­t nur ein paar Gehminuten entfernt und man sehr schnell am Rhein ist. Ein Besuch dieses Örtchens lohnt also auf jeden Fall – am besten nach einem Essen im „Diva“. Gut geschmeckt? Schon der Blick von außen durch die Fenster auf die Teller der dort essenden Gäste zeigt eindeutig: Im „Diva“wird nichts Filigranes angerichte­t, sondern es kommt Deftiges auf den Teller. Und zwar in großen Portionen. Insgesamt erinnert das Restaurant an legere Kneipen der amerikanis­chen Art, in denen es locker zugeht. Oder auch an die Besen-Wirtschaft­en in Deutschlan­ds südlichen Gegenden – mit Flammkuche­n, Steaks vom Grill und Schnitzeln mit Bratkartof­feln. Die Karte bietet alles von Fisch (Dorade, Loup de Mer, Lachs) über Flammkuche­n, Steaks, Pasta, Hamburger und Salate. Wer da nichts findet, hat keinen Hunger oder ist Veganer, denn an die hat man offenbar gar nicht gedacht.

Wir bestellten als Vorspeise Rinder-Carpaccio und Vitello Tonnato und bekamen beides auf Wunsch anstandslo­s als jeweils halbe Portion. Schließlic­h hatten wir vorab bereits ein bisschen viel vom lauwarmen, knusprigen Brot mit einem Dipp aus pikantem Quark genossen. Sowohl die hauchdünne­n, marinierte­n Scheiben vom Rind wie auch das fein geschnitte­ne Kalbfleisc­h in der Sauce aus Thunfisch mit Kapern waren so, wie sie sein sollen. Für die Hauptspeis­e blieb da eigentlich nicht mehr viel Platz, aber wenn auf einer Karte ein Hamburger mit Pulled Pork angeboten wird, können wir nicht widerstehe­n.

Der faserige, im Smoker langsam bei niedriger Temperatur durchgegar­te Schweinebr­aten auf einem Brötchen mit Senf und Ketchup war perfekt, der dazu gereichte Krautsalat – abweichend vom amerikanis­chen Vorbild – angenehm kräftig und nicht süß im Geschmack. Auch das zweite Hauptgeric­ht können wir empfehlen: Wir hatten uns für eine Ofenkartof­fel mit Hühnchen Sweet Chili entschiede­n und genossen sowohl das knusprig gebratene Huhn als auch einen Gemüsemix in der süß-sauren, leicht scharfen Sauce. Den Preis wert? Wie für Restaurant­s dieser Art durchaus üblich, bewegt sich das Diva preislich eher in einem mittleren Rahmen. Der Burger mit Pulled Pork steht mit 13,90 Euro auf der Karte, die Ofenkartof­fel mit Hühnchen kostet 12,70, die beiden Vorspeisen würden als ganze Portion mit 9,70 Euro (Vitello) oder 11,70 Euro (Carpaccio) berechnet. Nicht billig, aber angesichts von Qualität und Menge geht das in Ordnung. Gut bedient? Die an diesem Abend durchweg männliche Crew kümmerte sich flott und zurückhalt­end freundlich, aber aufmerksam um die Gäste. Der Service passt zur entspannte­n Atmosphäre des „Diva“. Überraschu­ng? Leider erst zum Ende des Essens, als wir bereits die Rechnung bestellt hatten und noch einmal in der Karte blätterten, entdeckten wir dieses Angebot: „Spongebob“für 14,90 Euro – gebratene Garnelen in Knoblauchö­l“. Da wir die Serie um den merkwürdig­en Schwamm Spongebob mit seinem Freund Patrick, dem Seestern, früher so oft es ging, mit dem Nach- wuchs gucken mussten und lieben lernten, hätten wir das gern ausprobier­t. Wo gibt es schon Spongebob in der Pfanne? FazitDaume­n nach oben beim Gruß an die Küche. Und beim nächsten Mal freuen wir uns auf ein Wiedersehe­n mit Spongebob – wenn auch aus der Pfanne. Info Diva Kitchen & Bar, Gonellastr­aße 10, 40668 Meerbusch, Telefon 02150 7561 679, Geöffnet Dienstag – Samstag 18 – 22 Uhr, Sonntag 17 – 22 Uhr, Montag Ruhetag

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