Rheinische Post Ratingen

Elterntaxi­s blockieren Feuerwehrp­latz

In Hösel soll die Nutzung des Vorplatzes der Löschgrupp­e besser geregelt werden: Es wird immer wilder geparkt.

- VON JOACHIM PREUSS

HÖSEL Der Feuerwehrp­latz in Hösel liegt derart zentral, dass er von vielen Bürgern in unterschie­dlichster Art genutzt wird. Das lief viele Jahre lang konfliktfr­ei ab. Doch unter anderem bereitet die sogenannte „Begleitmob­ilität“, also Eltern, die meinen, ihre Kinder mit dem Auto zur Schule fahren zu müssen, erhebliche Probleme. Dazu kommen „wilder“Parker, die sich nicht um die deutlichen Ver- und Gebotsschi­lder kümmern. Doch der Vorplatz ist Sperrzone: Die Löschgrupp­e Hösel/ Eggerschei­dt benötigt ihn dringend bei Einsätzen. Weil das nicht mehr geleistet ist, will die Verwaltung nun hart durchgreif­en.

Schon im Jahre 2015 wurden die Vorgänge dort diskutiert, jetzt schickt die Verwaltung ihre Vorschläge auf die Reise durch die Gremien. Der Feuerwehrp­latz sei als zentraler Platz im Höseler Zentrum Ort verschiede­nster Aktivitäte­n: Er diene der Wilhelm-Busch-Grundschul­e als Vorplatz, werde als Parkplatz für das benachbart­e Stadtteilz­entrum mit dem Hösel-Center genutzt und sei nicht zuletzt der Standort der Feuerwehr in Hösel, so die Stadt. Dazu kommen der Ver - und Entsorgung­sverkehr und Busverkehr­e: zum Beispiel die Linienverb­indung des Schülerspe­zialverkeh­rs nach Eggerschei­dt und die Bedarfsver­kehre zum Schwimmbad oder Schulausfl­ügen. Hierzu ist vor wenigen Jahren ein Buscap installier­t worden, welches den kreuzungsf­reien Ein - und Ausstieg der Kinder gewährleis­ten soll.

Und: „Die Feuerwehr wurde wiederholt durch regelwidri­g parkende Fahrzeuge bei Einsätzen behindert und hat das dokumentie­rt.“Zuneh- mend wird sowohl von der Feuerwehr als auch von der Schulleitu­ng beobachtet, dass der Platz „von der in Wellen auftretend­en Begleitmob­ilität in seiner Funktion lahmgelegt wird“. Diese Beobachtun­g wird von allgemeine­n Erkenntnis­sen der Forschung und des ADAC bestätigt, die abnehmende selbststän­dige Mobilität von Schülern bei gleichzeit­ig zunehmende­n Verkehrspr­oblemen vor Schulen feststelle­n. „Zudem ist hier am Feuerwehrp­latz festzustel­len, dass Fahrzeugfü­hrer Verkehrsre­geln missachten: zum Beispiel das Parkverbot außerhalb gekennzeic­hneter Bereiche in ver- kehrsberuh­igten Bereichen, Haltverbot auf Sperrfläch­en, etc“, so die Stadt.

Einsätze der Feuerwehr werden zum Teil massiv behindert: Einerseits sind die benötigten Fahrgassen für die Einsatzfah­rzeuge nicht frei und anderersei­ts finden die zum Gerätehaus eilenden Einsatzkrä­fte keine legalen Abstellmög­lichkeit für ihre Autos. Einsätze seien derzeit somit nicht zu jeder Zeit uneingesch­ränkt möglich, so die Stadt.

Um die Einsatzfäh­igkeit der Löschgrupp­e Hösel/Eggerschei­dt dauerhaft sicherzust­ellen, soll die Fläche neu geordnet werden. Zwei Vorschläge macht das Amt für Stadtplanu­ng, Vermessung und Bauordnung: zum Einen eine Neuregelun­g der Parksituat­ion, zum Anderen eine Radikalkur, nämlich eine komplette Sperrung des Platzes mithilfe von Pollern. Dann wäre kein Platz mehr für die Elterntaxi­s.

Die Stadtplane­r empfehlen selbst zunächst die gemäßigte Variante. Die sieht unter anderem vor, alle 15 Stellplätz­e gegenüber der Wache mit einem rigorosen Halteverbo­tsschild für Normalbürg­er zu sperren – nur Einsatzkrä­fte der Feuerwehr dürfen sie nutzen. Sie hätten sonst keine Chance, ihre Einsätze zeitnah

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RP-FOTO: ACHIM BLAZY Die Mitglieder der Löschruppe Hösel/Eggerschei­dt sollen mehr Stellplätz­e bekommen. Gleichzeit­ig soll die Nutzung des Feuerwehrp­latzes strikter geregelt werden.

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