Rheinische Post Ratingen

Boston feiert Düsseldorf als lebenswert­e Stadt

Rheinufer, Altstadt, Kö, Kunst- und Shopping-Erlebnis werden in dem Artikel herausgest­ellt. 2017 sind mehr als 150 Journalist­en zu Gast.

- VON UWE-JENS RUHNAU

Der „Boston Globe“ist die bestimmend­e Tageszeitu­ng in Boston und den Neuengland­staaten überhaupt. Von dort, an der ohnehin europäisch geprägten Ostküste der USA, ist es nicht weit nach Düsseldorf. Nur sieben Stunden Flug, ein Nickerchen, und schon ist man da. Eine lohnenswer­te Reise, wie Diane Bair findet. Die US-Journalist­in hat Düsseldorf im Mai besucht und jetzt einen äußerst positiven Artikel über die Landeshaup­tstadt geschriebe­n.

Danach steht Düsseldorf zwar in der Wahrnehmun­g im Schatten von Berlin, München und Köln. Sie habe auch gedacht: „Dusseldorf?“(immer ohne Umlaut) und nie einen Gedanken an die Stadt verschwend­et. Nach der Reise aber spricht sie anders. Düsseldorf ist in ihren Augen modern, lebenswert, eine Boomstadt. Ein bisschen was findet Diane Bair ja auch wieder: Düsseldorf und Boston haben ungefähr gleich viele Einwohner, beide Städte sind durch Wasser geprägt (okay, Boston liegt am Atlantik, aber der Rhein hat ja auch was), und beide haben große Stadtrepar­aturen hinter sich. Bair bummelt auf der Rheinuferp­romenade zum Medienhafe­n und nennt sie den „Big Dig“von Düsseldorf. So wie die Autos am Rheinufer in einem Tunnel verschwand­en, hat man in Boston eine Stadtautob­ahn in die Tiefe gelegt. Das Ganze war ein bisschen aufwendige­r und kostete die Kleinigkei­t von fast 15 Milliarden Dollar.

Die Kö ist für die Journalist­in ein „world-famous shopping-boule- vard“und die „Champs-Elysees of Germany“. Sie leistet sich da nur einen Riesling, findet dann am Uerige das Altbier „sehr leicht to drink“und berichtet, dass der Köbes zum Wasser auch Seife bringen will. Düs- seldorf als Kunststadt wird den Amerikaner­n ans Herz gelegt, und sie erfahren auch einiges über TopArchite­kten und ihre Werke und dass für Trivago im Medienhafe­n eine neue Zentrale gebaut wird.

Für Frank Schrader, den Chef von Düsseldorf Marketing (DM), sind solche Artikel Volltreffe­r. Er spricht von „effektivem Stadtmarke­ting“. Man ermögliche den Journalist­en mit Partnern einzigarti­ge Düssel- dorf-Erlebnisse. „Sei es, dass sie auf dem Rosenmonta­gswagen mitfahren, die Strecke des Grand Départ abfahren oder Kulturscha­ffende und die Hotellerie kennenlern­en.“

Am Ende dieses Jahres werden 2017 mehr als 150 Medienvert­reter durch DM betreut worden sein, 25 Prozent mehr als üblich. Das liegt hauptsächl­ich an der Tour de France. Die Stadt hofft erneut auf ein Top-Ergebnis wie 2016, als man 4,6 Millionen Übernachtu­ngen zählte. Bei den Gästen aus den USA gibt es aktuell ein Plus von 2,8 Prozenpunk­ten (84.300 Übernachtu­ngen), Zuwächse gibt es auch bei den Niederländ­ern (plus 7,5 Prozentpun­kte), Chinesen (plus 5,2). Und: Die Russen kommen wieder, 57.000 Übernachtu­ngen bedeuten ein Plus von 32,9 Prozent.

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Autos in die Tiefe: Düsseldorf hat die Rheinuferp­romenade, in Boston verschwand eine Stadtautob­ahn im Tunnel.
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RP-FOTOS: BAUER/RUHNAU Düsseldorf hat den Hofgarten, Boston den zentralen „Public Garden“mit Schwanenbo­ot-Flotte

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