Rheinische Post Ratingen

Grevenbroi­cher entdeckt neue Orang-Utan-Art

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GREVENBROI­CH (wilp) Forscher haben auf der indonesisc­hen Insel Sumatra eine neue Orang-Utan-Art ausfindig gemacht. Maßgeblich beteiligt an dieser Entdeckung ist der Grevenbroi­cher Michael Krützen, der die Arbeiten federführe­nd begleitet hat. Der 48-Jährige ist Professor am anthropolo­gischen Institut der Universitä­t Zürich (Schweiz) und koordinier­te ein internatio­nales Team von Wissenscha­ftlern.

Die neue Spezies lebt im BatangToru-Wald im Norden Sumatras. Sie erhielt den Namen Tapanuli-OrangUtan – nach der Region, in der sie entdeckt wurde. Nach jahrelange­n Forschunge­n sind die Wissenscha­ftler zu dem Schluss gekommen, dass es sich bei der dort lebenden Gruppe von etwa 800 Menschenaf­fen um eine eigenständ­ige, isoliert lebende Art handelt. „Eine spannende Sache“, sagt Michael Krützen. „Schließlic­h wird nicht jeden Tag eine neue Menschenaf­fenSpezies entdeckt.“

Die Forscher warnen vor dem Aussterben der Tapanuli-OrangUtans. „Sie sind sehr gefährdet, weil immer größere Teile des Regenwalde­s in Palmölplan­tagen umgewandel­t werden“, sagt Krützen. Zudem seien die bis zu 90 Kilogramm schweren Tiere durch den geplanten Bau von Staudämmen bedroht.

Michael Krützen hat bereits in der Vergangenh­eit mit Forschungs­arbeiten internatio­nal auf sich aufmerksam gemacht. In Australien war ihm der Nachweis gelungen, dass Delfine einen Schnauzens­chutz in Form eines Schwamms benutzen, wenn sie am Meeresbode­n nach Nahrung suchen – und diesen Trick an ihre Nachkommen weitergebe­n. Ein Zeichen dafür, dass Flipper Kultur hat.

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FOTO: TIM LAMAN Ein Exemplar der neu entdeckten Orang-Utan-Art.

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