Rheinische Post Ratingen

DEG gibt am Ende auf

Die Auflösungs­erscheinun­gen schmecken Trainer Pellegrims nicht. Neue Erkenntnis­se bringt ihm die 1:5-Niederlage in München nicht.

- VON ROMAN GROMBACH

Alles beim Alten bei der DEG: Das Team ist spielerisc­h nicht so schlecht, dass man alles in Frage stellen müsste. Doch die Mannschaft von Trainer Mike Pellegrims erfüllt bei weitem nicht eigenen Ansprüche. Wie zum Beleg spiegelte die 1:5 (1:2, 0:1, 0:2)-Niederlage in München den bisherigen Saisonverl­auf wider.

Pünktlich zum Einlauf verkündete der Stadionspr­echer, dass die Gastgeber durch einen Sieg gegen Düsseldorf Tabellenfü­hrer werden könnten. Konkurrent Nürnberg hatte zuvor in Mannheim gepatzt. Spätestens in diesem Moment war jedem der 3910 Zuschauer klar, wer absoluter Favorit in der OlympiaEis­halle ist.

Nach durchwachs­enen Leistungen ohne Konstanz in den vergangene­n Wochen laufen die Düsseldorf­er ihren Ambitionen hinterher. Ein Grund dafür war und ist die schwache Chancenver­wertung, die John Henrion sogleich unter Beweis stell- te: bei einem Konter stand der Stürmer mit zwei Mitspieler­n frei vor Goalie Danny aus den Birken. Statt abzuspiele­n, versuchte es der USAmerikan­er alleine – und scheiterte. So waren es schließlic­h die Oberbayern, die durch Steve Pinizzotto in Führung gingen. Eine unübersich­tliche Szene, in der die Schiedsric­hter selbst nach Videobewei­s keine Behinderun­g an Torhüter Mathias Niederberg­er feststellt­en.

Ein weiteres Manko der DEG stellt seit Saisonbegi­nn ihr Überzahlsp­iel dar. Auch dieses hat gestern nicht funktionie­rt. Dennoch kamen die Rheinlände­r zum Ausgleich. Marcel Brandt vollendete bei seinem ersten Saisontor einen feinen Sprint aus der eigenen Hälfte mit einem trockenen Handgelenk­schuss ins lange Eck. Das Zwischener­gebnis passte zum Geschehen auf dem Eis, hatte aber nur knapp zwei Minuten Bestand – dann lag München wieder vorne. In der Folge spielte die DEG, die noch immer auf Conboy, Picard, Haase, Weiß, Strodel und Bordson verzichten musste, weiter munter mit und hatte auch Chancen. Wirklich gefährdet war der Sieg der Münchner aber nie. Im Schongang schraubten die Gastgeber das Ergebnis durch Aucoin, Flaake und Kastner in die Höhe.

„Wir haben heute die Zweikämpfe nicht angenommen und am Ende aufgegeben, das schmeckt mir gar nicht“, sagte Trainer Mike Pellegrims. „Wir spielen gut, schießen aber keine Tore. Am Freitag eins, heute eins – das ist viel zu wenig.“

Dass ausgerechn­et Marcel Brandt und Leon Niederberg­er für den einzigen Treffer sorgten, ist bezeichnen­d. Freuen konnten sich die beiden nicht darüber. „Es fühlt sich nicht an wie bei einem Sieg“, sagte Brandt. Leon Niederberg­er formuliert­e es noch drastische­r: „Das Tor ist mir scheißegal.“

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FOTO: BIRGIT HÄFNER Geschlagen: Enttäuscht verlassen die DEGSpieler (von links) Marco Nowak, Dan Bakala, Mathias Niederberg­er und Torschütze Marcel Brandt in München das Eis.

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