„Der Reiz beim Snowskating liegt in der Geschicklichkeit“
David Reinthaler Snowskater
Zeitgleich erreichte die Randsportart Europa und damit auch David Reinthaler. Der Innsbrucker stieg auf einem Snowboardwettbewerb zum ersten Mal auf ein SnowSkateboard. Und gleich fand er eine neue Leidenschaft: 2012 und 2013 gewann er die Weltmeisterschaft in Oslo. „Der Reiz beim Snowskating liegt in der Geschicklichkeit“, sagt Reinthaler.
Man braucht keine sehr aufwendige Ausrüstung, um Spaß zu haben an der Wintersportart. Balance und Feingefühl sind wichtiger. Ähnlich wie beim Surfen muss man aber vorausschauend fahren und das Gleichgewicht halten können. Skater und Snowboarder haben Vorteile: Sie fühlen sich auf dem SnowSkateboard schnell wohl und brauchen nicht sehr lange, bis sie darauf durch den Schnee cruisen können. „Viele Tricks und die Fahrtechnik können einfach übertragen wer- den“, sagt Reinthaler, der selbst jahrelang Snowboard gefahren ist.
Der Unterschied zum Snowboarden liegt allerdings in der nicht vorhandenen Verbindung zum Board. Es gibt nämlich keine direkte Fixierung an dem Brett. „Man kann also direkt aufsteigen und losfahren, ohne lange herumfummeln zu müs- sen“, sagt Reinthaler. Dadurch sind auch ähnliche Tricks wie mit einem Skateboard möglich.
Da das Brett kleiner ist als ein Snowboard, erreicht man beim Snowskaten lediglich ein Tempo von 15 bis 20 Kilometern pro Stunde. „Das ist natürlich viel entspannter, im Gegensatz zum Snowboarden mit durchschnittlich 60 Kilometern pro Stunde“, sagt Reinthaler. Außerdem ist das Verletzungsrisiko niedriger, weil man schließlich jederzeit abspringen kann.
Da es keine Fixierung braucht, sind die Füße frei von drückenden Bindungen. Gleichzeitig ist Snowskating anstrengender als Snowboarden, weil mehr über die Sohle gesteuert wird.
Die Schuhe sollten daher eine grob profilierte Sohle haben. „Die sorgt für den richtigen Halt auf der weichen Schaumauflage des Board“, sagt Alexander Luxat, Snowskater und Inhaber des Online-Shops Snowskate.de und der Marke Wefunk. Außerdem sollten die Schuhe leicht sein und warmhalten.
Ein Snow-Skateboard besteht aus drei Komponenten: wasserfestes Top-Deck als Standfläche des Fahrers, Sub-Mono-Ski unter dem Deck und Trucks genannte Scharniere zwischen Deck und Sub. Damit das Brett bei einem Sturz nicht abhaut oder andere Sportler trifft, ist eine spezielle Fangleine, die Leash, unerlässlich.
Die Wahl des Sportgeräts richtet sich nach den Vorlieben des Fahrers. „Kurze, sehr weiche und dreh- freudige Boards sind etwas für trickorientierte Skater“, erklärt Luxat. Wichtig ist das Verhältnis zwischen den Breiten von Top-Deck und SubSki. „Je breiter der Ski, desto schwerer lässt er sich aufkanten“, sagt Luxat. Das gelingt nur, wenn das TopDeck breiter ist als der Sub darunter. „Boards für den täglichen Gebrauch sollten eine Skilänge von einem Meter haben und eine Top-Deckbreite von 22,5 bis 26 Zentimetern“, sagt Luxat. Damit sei man dann für fast alle Pistenbedingungen ideal gewappnet.
„Insgesamt muss man mit etwa 350 bis 500 Euro für eine gute Ausrüstung rechnen“, sagt Luxat. Mit seinem Online-Shop (www.snowskate.de) ist er bislang der einzige deutsche Anbieter für die neuen Sportgeräte. In Kanada und Amerika ist die Snowskate-Szene größer. Bekannte Marken wie Ralston Snowskates, Hovland und Lib Tech verkaufen und verschicken auch nach Europa. Top-Decks gibt es dort ab umgerechnet rund 85 Euro zusätzlich der Versandkosten.
Ein Vorteil des Snowskatens im Vergleich zu anderen Wintersportarten: Man braucht keine steilen Abfahrten. Daher ist der Sport auch