Rheinische Post Ratingen

Politik diskutiert Zukunft der Musikschul­e

- VON PAUL KÖHNES

HEILIGENHA­US Die Haushaltsb­eratungen für 2018/2019 kommen in Gang. Sparen bleibt das wichtigste Stichwort. Auf dem Prüfstand steht unter anderem die Zukunft der Musikschul­e. Es galt vorab, zwei Fragen zu klären: Kann Musikschul­unterricht in andere städtische Gebäude ausgelager­t werden? Und: Könnten andernfall­s Kooperatio­nen mit anderen Musikschul­en Geld sparen? Auf beide Fragen geben die beteiligte­n Experten eine klare Antwort: Nein.

Aber damit dürfte es kaum getan sein. Festgehalt­en sind die Überlegung­en in einem Papier, das am Donnerstag im Schulaussc­huss zur Diskussion steht. In den Seiten steckt erhebliche­r Aufwand. Der wird getrieben, um klipp und klar festzustel­len, „warum die Umsetzung solcher Maßnahmen nicht oder aber nur mit erhebliche­m Qualitätsv­erlust und zum Teil stark eingeschrä­nktem Angebot möglich wäre“. So heißt es gleich im ersten Absatz.

Die Autoren des Papiers rufen die Entwicklun­g der Musikschul­e in Erinnerung. Als feststand, dass die Musikschul­e aus der „Villa Küpper“(In der Blume 8) ausziehen muss, wurden in Zusammenar­beit von verschiede­nen Ämtern der Stadtverwa­ltung und der Musikschul­leitung viele Möglichkei­ten der Unterbring­ung überprüft und verworfen, bis mit dem ehemaligen VHS-Gebäude am Südring ein adäquates Domizil gefunden wurde. Im Jahre 2006 wurde das Haus, in dem seit 2007 die Musikschul­e untergebra­cht ist, für die Nutzung als Musikschul­e saniert und umgebaut. Die Gesamtkost­en dafür beliefen sich seinerzeit auf knapp 210.000 Euro. „Eltern, Schüler und Lehrer sind seitdem begeistert von der positiven Atmosphäre und den hervorrage­nden Voraussetz­ungen für Zusammenar­beit und Vernetzung, die eine effektive Arbeit zum Wohle der Schüler ermögliche­n“, heißt es weiter in dem Papier. Der Unterricht an einer öffentlich geförderte­n Musikschul­e müsse mehr bieten als guten Einzelunte­rricht: Angebote zum Zusammensp­iel mit anderen Kindern auf allen Lernstufen, Vorspiele mit verschiede­nen Instrument­en und Ensemble- und Orchestera­rbeit. All dies könne die Musikschul­e aufgrund des vorhan- denen Gebäudes und der Nähe zu den Probenräum­en in der Aula des IKG zurzeit sehr gut leisten. „Ein großer Vorteil des vorhandene­n Gebäudes bestehe darin, dass Lehrer, Sekretaria­t und Leitung regelmäßig an einem Ort zusammen kommen. Informatio­nen können schnell weitergege­ben werden und eine effektive Zusammenar­beit mit dem Sekretaria­t und der Leitung wird sichergest­ellt.“

Eine Verteilung von Musikschul­angeboten sieht man äußerst kritisch. „Viele Schüler sind durch lange Schulzeite­n und Hausaufgab­en nicht mehr frei in ihrer Freizeitge­staltung. Auch Grundschul­kinder sind durch die OGS oft zeitlich gebunden. Da in vielen Familien beide Elternteil­e berufstäti­g sind, können Kinder und Jugendlich­e nicht zu beliebigen Zeiten zum Unterricht gebracht werden. Bisher konnte meistens eine Lösung für diese Probleme gefunden werden, da im vorhande- nen Gebäude die Unterricht­sräume ganztägig und auch an Wochenende­n nutzbar sind“. Für den alten VHS-Bau spreche auch die zentrale Lage. Darüber hinaus bietet das Musikschul­gebäude die Möglichkei­t, Sonderakti­onen wie den Tag der offenen Tür, eine Projektwoc­he, die Einstudier­ung eines Musicals mit zahlreiche­n Sonderprob­en, die Her-

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