Rheinische Post Ratingen

SG Ratingen braucht alle Tugenden in Bonn

Kampfgeist, Teamgeist und Intelligen­z – darauf kommt es für Trainer Khan beim Spitzenspi­el der Handball-Regionalli­ga an.

- VON ANDRÉ SCHAHIDI

RATINGEN Spitzenspi­el? Daran mag Khalid Khan gar nicht denken. „Auch in Bonn gibt es nur zwei Punkte“, sagt der Trainer der SG Ratingen. Es wären allerdings zwei Punkte, die sich das Löwenrudel in der Handball-Regionalli­ga am Samstag (19.30 Uhr) hart erarbeiten müsste: Denn Gegner TSV Bonn führt die Tabelle souverän mit 16:0 Khalid Khan Punkten und einem Torverhält­nis von plus 46 an – die Ratinger liegen mit 10:4 und plus 38 hinter Langenfeld auf dem dritten Rang. „Aber spätestens seit dem vergangene­n Wochenende müssen wir wohl nicht mehr darüber diskutiere­n, wer der Außenseite­r ist.“Da nämlich warfen die Bonner den TV Alderkerk – zu dem Zeitpunkt immerhin Tabellenfü­nfter – mit 35:17 aus der eigenen Halle.

„Bonn ist die beste Mannschaft der Liga mit der besten Abwehr. Da werden wir alle über Normalform spielen müssen, wenn wir da etwas mitnehmen wollten“, betont Khan. „Wir müssen uns auf unsere eigenen Stärken verlassen, wovon wir inzwischen übrigens auch eine Menge haben: Eine schwer zu überwinden­de Abwehr, gute Torhüter, einen guten Gegenstoß und individuel­le Qualität im Kader.“

In letztere Kerbe haut auch Simon Breuer. Der verlängert­e Arm des Trainers verweist auf die Stärke der Einzelspie­ler im Löwen-Kader. „Wir haben in Moritz Barkow und Ace Jonovski gestandene Erstliga-Spieler“, sagt Breuer. „Wenn alle fit sind und wir wirklich als Team auflaufen können, sind wir schwer zu schlagen.“Genau das war für die Ratinger in dieser Saison jedoch oft ein Problem – Ace Jonovski fiel zuletzt län- ger aus, dazu kamen immer wieder verschiede­ne Blessuren bei unterschie­dlichen Leistungst­rägern. Pünktlich zum Top-Spiel sind aber (bis auf den langzeitve­rletzten Lennard Maesch) alle dabei. Kreisläufe­r Barkow und Rückraum-Akteur Carsten Jacobs hatten zwar unter der Woche noch kleine Schwierigk­eiten, doch Trainer Khan geht davon aus, dass seine Mannschaft nahezu komplett nach Bonn reisen wird. „Trotzdem wäre es für mich keine Überraschu­ng, wenn wir in Bonn nicht gewinnen, ich fände eher überrasche­nd, wenn wir da was holen, auch wenn die Außenwelt ein wenig anders denkt“, betont Khan.

Denn er sieht seine Mannschaft immer noch im Aufbau und bei weitem nicht so gefestigt wie der Gegner, bei dem in David Röhrig ein junger Trainer am Ruder ist. „Was er

„Spätestens seit vergangene­m Wochenende müssen wir nicht den Favoriten diskutiere­n“ „Wir haben ein gutes Team. Wenn alle fit sind, sind wir schwer zu schlagen“

Simon Breuer da in Bonn leistet, ist unfassbar“, betont Khan. „Wir haben bei unserem Turnier in der Vorbereitu­ng gegen Bonn gespielt. Da hatten wir gefühlt keine Chance, schon damals war das ein mannschaft­lich extrem geschlosse­ner Gegner. Man muss aber auch sagen, dass wir damals noch nicht so weit waren wie jetzt. Schließlic­h mussten wir uns als Team komplett neu finden.“

Für Breuer und Khan gilt vor allem, sich in Bonn gut zu verkaufen. „Wir werden guten Handball zeigen und sehen, was dabei herumkommt. Aber es wird für uns auf alle Tugenden ankommen. Wir brauchen Kampfgeist, Teamgeist, Intelligen­z.“Und wenn am Ende tatsächlic­h die beiden Punkte dabei herausspri­ngen sollten, die es auch für dieses Spitzenspi­el „nur“gibt, wären Trainer und sein Spielmache­r trotzdem nicht unglücklic­h.

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RP-FOTO: ACHIM BLAZY Einmal Teamleistu­ng bitte: Auf den Zusammenha­lt der Akteure von Trainer Khalid Khan (5.v.r.) wird es Samstag ankommen.

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