Rheinische Post Ratingen

Polizei kontrollie­rt Schalke-Bus

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Die Polizeibea­mten im Streifenwa­gen lotsen den auffallend leuchtend blauen Reisebus in die Parkbucht auf dem Rastplatz Hösel an der A 3. Das Emblem des Fußball-Erstligist­en FC Schalke 04 auf dem Fahrzeug sorgt sofort für Fachsimpel­ei bei Polizisten und Arbeitssch­ützern, die hier an diesem Tag Reisebusse kontrollie­ren. Doch einen kurzen Plausch mit Goretzka oder Burgstalle­r wird es nicht geben – der Bus ist leer. Der Fahrer hat die Spieler zum Flughafen gefahren und ist jetzt auf dem Rückweg nach Gelsenkirc­hen. Reisebusko­ntrolle auf dem Rastplatz Ratingen-Hösel an der A3 Richtung Oberhausen. Die Verkehrsin­spektion der Polizei hat die Federführu­ng. Unterstütz­t wird sie von fünf Mitarbeite­rn des Technische­n Arbeitssch­utzes der Bezirksreg­ierung Düsseldorf, die genau auf die Lenk-, Pausen- und Ruhezeiten der angehalten­en Busfahrer achten. „Dabei geht es uns um die Sicherheit und den Schutz der Passagiere und der anderen Verkehrste­ilnehmer auf der Autobahn“, betont der zuständige DezernentD­r. Alexander Biehl, „aber natürlich möchten wir als Arbeitssch­utzbehörde auch die betroffene­n Fahrer vor unzumutbar­er Belastung und Übermüdung schützen“. Insgesamt werden an diesem Tag acht Busse kontrollie­rt. Beanstandu­ngen gibt es bei fünf Fahrern oder Unternehme­n. In den meisten Fällen geht es um Verstöße gegen Lenk- und Ruhezeiten. Polizei und Arbeitssch­utz arbeiten bei der Kontrolle Hand in Hand. Die Polizisten achten nicht nur auf die korrekte technische Ausrüstung der Fahrzeuge, sondern überprüfen auch das Einhalten der Arbeitszei­t und der vorgeschri­ebenen Höchstgesc­hwindigkei­ten. In der Regel darf der Busfahrer neun Stunden lenken, muss 45 Minuten Pause machen und danach elf Stunden ausruhen. Aber es gibt eine Reihe von Sonderrege­lungen. „Da wird unsere fachliche Unterstütz­ung gerne gesehen“, sagt Biehl und ergänzt: „Aber auch für uns ist es gut, regelmäßig vor Ort präsent zu sein“. Der nächste Bus nähert sich den Kontrolleu­ren. Die Beamten steigen zum Fahrer ein und nehmen Papiere sowie die Speicherka­rten in Empfang, auf denen die individuel­len Fahrzeiten bzw. die Fahrzeugda­ten gespeicher­t sind. Im digitalen Zeitalter hat die Tachoschei­be (fast) ausgedient. Die modernen ChipKarten können per Laptop ausgelesen werden. Dazu hat die Polizei einen Einsatzwag­en bereitgest­ellt, in dem die Computer mit den Daten des Fahrzeugs gefüttert werden. Gemeinsam mit den Polizeibea­mten schauen Andreas Lorenz, Marc Pospiech, Astrid Neugebauer und Christoph Elbers genau auf die bunten Balken mit Lenk- und Ruhezeiten sowie die Pausen des Fahrers und gleichen sie mit den Fahrzeugda­ten ab. Die Höchstsumm­e für ein Bußgeld kann für ein Unternehme­n bei vorsätzlic­hem Handeln 30.000 Euro betragen. Sowohl Fahrer als auch Unternehme­n werden belangt. Jede Anzeige wird registrier­t. Manchmal bleibt es aber auch bei einem Verwarngel­d – wie bei dem Fahrer, der vergessen hat, die nächtliche­n Ruhezeiten einzutrage­n. Ein Beamter erklärt ihm, wie das geht, und ermahnt ihn, künftig daran zu denken. Nachdem er 50 Euro gezahlt hat, können seine Passagiere die unfreiwill­ige Pause beenden und die Fahrt geht weiter. Der Fußballver­ein muss sich indes keine Sorgen machen: Beim Schalke-Bus und dessen Fahrer war alles in Ordnung.

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FOTO: BEZIRKSREG­IERUNG DÜSSELDORF Der (leere) Mannschaft­sbus des Fußball-Erstligist­en FC Schalke 04 ging jetzt den Beamten an der Raststätte Hösel ins Netz.

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