Brotzeit in Bangkok
Die Hauptstadt des Königreichs ist vor allem für ihre Garküchen bekannt. Immer mehr Einheimische besuchen aber auch die NobelRestaurants. Mit dabei: zwei Berliner Köche.
Wer die Menschen in Thailand nach ihrer Lieblingsbeschäftigung fragt, wird immer eine Antwort erhalten: essen. „Wir haben eigentlich nie Hunger, aber immer Appetit“, sagt Fremdenführerin Tammy Artsatit. In der Hauptstadt Bangkok gibt es etwas für jeden Geschmack – und Geldbeutel: vom Garküchen-Essen für wenige Baht bis zum 1000-EuroLuxus-Menü vom Sternekoch.
Deutsche Touristen lieben vor allem die Garküchen auf der Straße – Gerichte wie Tom Kha Gai, Pad Thai und Sticky Rice mit Mango gehen zu Tausenden über die Theken. Doch wenn man besser verdienende Einheimische fragt, sind andere Gerichte derzeit schwer angesagt: Spätzle, Bismarckhering oder Eisbein. Mit raffinierter Hausmannskost haben sich Thomas und Mathias Sühring aus Berlin die Gunst thailändischer Feinschmecker erkocht. Auf Anhieb ist das „Sühring“– gelegen in einer ehemaligen Diplomatenvilla mitten in einem tropischen Garten – unter den 50 besten Restaurants Asiens auf Platz 13 gelandet. Als Vorspeise servieren die Zwillinge auf einer kleinen Baumscheibe eine MiniaturBrezenstange mit Obatzda und einer winzigen Radlermaß. Die Frankfurter Grüne Soße kommt als Praline daher, die Currywust wird mit Holzpicker aufgetischt, und zum Nachtisch gibt’s selbst gemachten Eierlikör. Beliebt ist vor allem die „Brotzeit“– ein Zwischengang mit Bauernbrot, Butter, Speck, Schinken und Aal.
Der Preis für ein Menü mit acht oder zwölf Gängen liegt bei 60 beziehungsweise 75 Euro, Service und Getränke extra. Viel Geld für eine Stadt, in der man auch für umgerechnet 1,50 Euro ausgezeichnet essen kann. Trotzdem ist das Restaurant mit den Klassikern im neuem Gewand inzwischen fast jeden Abend ausgebucht. „Fürs Essen geben die Leute