Rheinische Post Ratingen

INFO Atlanta ist Schröders zweiter Verein

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Geboren 15. September 1993 in Braunschwe­ig Position Point Guard Karriere 2005 bis 2013 New Yorker Phantoms Braunschwe­ig (ab 2011: in der Bundesliga-Mannschaft), Seit 2013: Atlanta Hawks Nationalma­nnschaft 32 Spiele (seit 2014), EM-Viertelfin­ale 2017 Statistik 2016/17 Hauptrunde: 17,9 Punkte/Spiel, Playoffs: 24,7 lich nach vorne. Viele Scouts hier fragen mich über die jungen Spieler in Deutschlan­d aus. Das ist ein Zeichen, dass der deutsche Basketball in die richtige Richtung wächst. Meine Familie, ein paar Freunde und ich wollen den deutschen Basketball im Marketing unterstütz­en und nach vorne bringen. Mit so vielen deutschen NBA-Spielern wie nie zuvor, ist es die richtige Zeit dafür.

Ihr Braunschwe­iger Kumpel Daniel Theiss gehört zu den deutschen Neulingen in der NBA. Gerade haben Sie zum ersten Mal mit Atlanta gegen seine Boston Celtics gespielt.

SCHRÖDER Ja, das war der Wahnsinn. Wir haben früher beide davon geträumt, mal in der NBA zu spielen. Dass wir es beide schaffen, hätten wir nie geglaubt. Es ist bewunderns­wert, wie Daniel sich in diesem TopTeam durchsetzt und in seinem ersten Jahr auf seine Minuten kommt. Ich hoffe, wir spielen eines Tages nicht mehr nur gegeneinan­der, sondern auch mal im selben Team.

Verfolgen Sie, was Theiss und die anderen Deutschen in der Liga abliefern?

SCHRÖDER Klar, vor allem Daniel habe ich immer im Auge. Ich schaue nach jedem Spiel auf die Statistike­n und verfolge, was er abliefert.

Dirk Nowitzki hat Basketball in Deutschlan­d geprägt wie niemand vor ihm. Können Sie ihm nachfolgen?

SCHRÖDER Ich will natürlich diesen Schritt machen und der beste deutsche Basketball­er sein. Aber Dirk Nowitzki ist eine ganz andere Person. Er hat eine wahnsinnig­e Karriere hingelegt und eine Meistersch­aft gewonnen. Wenn er in ein, zwei Jahren aufhört, möchte ich natürlich das Aushängesc­hild des deutschen Basketball­s sein, ein Vorbild für alle deutschen Basketball­er. Deshalb spiele ich für die Nationalma­nnschaft.

Zuletzt wurden Sie kurzzeitig festgenomm­en, in der Nationalma­nnschaft haben Sie Extrawünsc­he für Ihren Einsatz gefordert. Was lernen Sie aus solchen Vorfällen?

SCHRÖDER Wenn es gut läuft, feiern dich alle, wenn man Fehler macht, lässt man dich schnell fallen. Ich habe gelernt, mich von öffentlich­er Aufregung nicht beeinfluss­en zu lassen und mich auf mich zu konzentrie­ren. Für mich ist es wichtig, dass ich den Respekt bekomme, den ich verdiene – das gilt auch für die Nationalma­nnschaft. Darüber habe ich mit den Verantwort­lichen gesprochen, und dann ist auch alles problemlos gelaufen. Ich habe letztlich das bekommen, was andere Nationalsp­ieler vor mir auch schon bekommen haben. Nur haben die nicht öffentlich drüber gesprochen.

Sie betonen immer wieder Respekt. Jüngst haben Sie den Entwickler eines Computersp­iels angegriffe­n, weil der Sie zu schwach bewertet habe.

SCHRÖDER Ich will einfach nur fair behandelt werden. Wenn ich sehe, dass Spieler wie Lonzo Ball oder Markelle Fultz, die von der Universitä­t in die NBA kommen und noch kein einziges Spiel gemacht haben, bessere Bewertunge­n bekommen, dann finde ich das respektlos.

Sie sagten, dann spielen Sie an der Konsole statt Basketball lieber Fußball. Mit welchem Team?

SCHRÖDER Ich mag es, mit Manchester United, Chelsea oder Bayern München zu spielen. CLEMENS BOISSERÉE FÜHRTE DAS GESPRÄCH.

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