Rheinische Post Ratingen

Fortuna II verliert das Spiel nach 32 Minuten

- VON MAXIMILIAN LONN

Die digitale Stadionuhr im Stadion Essen zeigte nur noch wenige Minuten Restspielz­eit an, als sich die Fans von Rot-Weiss Essen zu Wort meldeten. Jede Passfolge ihres Teams untermalte­n die Anhänger des Fußball-Regionalli­gisten mit einem langgezoge­nen „Ooohey“.

Eigentlich ein übliches akustische­s Mittel der Fankurve, um die Überlegenh­eit einer Mannschaft zu verdeutlic­hen. Das Besondere: Der Chor stimmte bereits kurz vor dem Pausen- und nicht etwa vor dem Schlusspfi­ff ein. Zu diesem Zeitpunkt führten die Essener gegen Fortunas Zweitvertr­etung bereits mit 2:0, was auch das spätere Endresulta­t war.

Wobei: Wirklich überlegen waren die Hausherren in den ersten 45 Minuten nicht, dafür taktisch extrem clever und vorne eiskalt. Das sah auch Fortunas Trainer Taskin Aksoy so. „Nach 32 Minuten steht es hier 0:2, obwohl Essen keine richtige Torchance hatte“, merkte er an. Ehrlicherw­eise brauchten die RotWeissen allerdings auch nicht viel zu machen, um den Ball ins Netz zu befördern, dafür sorgten die Flingerner schon von ganz allein.

Erst legte Dario Bezerra Ehret nach einem missglückt­en Klärungsve­rsuch von Jannik Schneider unfreiwill­ig für Essens Kai Pröger auf (15.), dann stimmte nach einem Eckball die Zuteilung nicht, und Marcel Platzek durfte problemlos einnicken (32.). Einfache Fehler, die die Partie schon früh entschiede­n. Denn für ein Aufbäumen war die „Zwote“am gestrigen Nachmittag einfach nicht in der Lage. „Wir haben heute keine gute Leistung abgerufen und sind immer wieder in Ansätzen steckengeb­lieben“, musste Aksoy eingestehe­n und führte fort: „Wir waren insgesamt sehr harmlos. Zudem war die Qualität im Passspiel im Vergleich zu den vorherigen Spielen unterirdis­ch.“

Es brauchte jedoch nicht die Ausführung­en des Fußballleh­rers, um zu erkennen, dass sich die Fortunen nach einer punktemäßi­g guten Hinrunde (21 Punkte) auf einem gefährlich­en Weg befinden.

Drei Niederlage­n in Folge bedeuten die bislang längste Negativser­ie in dieser Spielzeit. Der Trend zeigt deutlich nach unten, und ausgerechn­et in dieser kritischen Situation stehen für die Aksoy-Elf noch vier weitere Partien auf dem Programm. Es muss schnell eine Wende folgen, andernfall­s droht ein Überwinter­n auf einem Abstiegspl­atz.

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