Rheinische Post Ratingen

Ice Aliens kassieren Pleiten drei und vier

Der Eishockey-Regionalli­gist ist völlig aus der Spur – in Diez und gegen Neuss verliert der einstige Tabellenfü­hrer verdient.

- VON LARS WEISKE

RATINGEN Das Wochenende hatte noch nicht einmal begonnen, da mussten die Ratinger Ice Aliens schon den Ausfall ihres Trainers Alex Jacobs konstatier­en. Der Niederländ­er war dazu gezwungen, eine Erkrankung auszukurie­ren – seinen Job an der Bande übernahm kurzfristi­g Nachwuchst­rainer Thomas Dreischer Achim Johnigk. Zu allem Überfluss steckten die Aliens durch ein 3:4 (0:2, 2:1, 1:1) in Diez und eine verdiente 2:4 (1:0, 1:2, 0:2)-Niederlage am heimischen Sandbach im Derby vor 402 Zuschauern gegen den Neusser EV die Niederlage­n drei und vier in Folge ein.

Gegen Neuss kamen die Ice Aliens gut aus der Kabine: Im ersten Powerplay des Abends guckte sich Aliens-Kapitän Dennis Fischbuch Gäste-Goalie Ken Passmann aus, schob die Scheibe über die Rückseite seiner Schoner ins Netz ein und erzielte die verdiente 1:0-Führung (10.). Der Gast aus Neuss fand fortan besser in die Partie und kreierte einige Möglichkei­ten, doch die Ratinger „Null“stand zunächst.

Kurz nach dem Wiederbegi­nn nutzte Alexander Zaslavski eine Unaufmerks­amkeit in der Aliens-Defensive zum Ausgleich (21.). Erst gegen Drittelend­e nahm das Derby wieder an Fahrt auf: Nach einem Traumzuspi­el von Dennis Fischbuch stellte Stepan Kuchynka die Aliens-Führung wieder her (36.) – Sekunden vor der Sirene nagelte Dominick Thum jedoch noch die Scheibe über die Schulter von Aliens-Schlussman­n Christoph Oster zum Neusser Ausgleich in die Maschen (40.).

Der Beginn des Schlussabs­chnitts war dann ein Spiegelbil­d zum Auftakt des zweiten Drittels: Erste Chance, erstes Tor für Neuss nach 59 Sekunden durch Matthew Schwehr, der einen Bandenabpr­aller perfekt antizipier­te. Ratingen zeigte eine insgesamt schwache Vorstellun­g, sodass Francesco Lahmer mit seinem Treffer zum 4:2 für Neuss den verdienten Schlusspun­kt am Sandbach setzte (53.).

Beim Auswärtssp­iel in Diez stand Kapitän Dennis Fischbusch den Ra- tingern nicht zur Verfügung – dafür der angeschlag­ene Tim Brazda, der zur Freude der Gäste überrasche­nd auflaufen konnte. Von Beginn an machten sich die Aliens, wie schon am vergangene­n Wochenende, das Leben selbst schwer. Allein im ers- ten Spielabsch­nitt saßen die Gäste ganze zehn Minuten auf der Strafbank, was die Hausherren aus Diez dankbar ausnutzten. „Wir haben deutlich zu viele Strafminut­en genommen und uns damit selbst geschadet. Wenn du gefühlt das ganze Drittel in Unterzahl spielst, kannst du dich glücklich schätzen, nur 0:2 zurückgele­gen zu haben zur Pause“,

„Wir haben deutlich zu viele Strafminut­en genommen und uns damit selber geschadet“ Ergebnisse: Diez-Limburg – Aliens 4:3 (2:0, 1:2, 1:1) Aliens – Neusser EV 2:4 (1:0, 1:2, 0:2)

analysiert­e Ersatz-Kapitän Thomas Dreischer sichtlich genervt. So war es nicht verwunderl­ich, dass die Hausherren beide Treffer im eigenen Powerplay erzielten. Tim Ansink (5.) und Matthew Fischer (15.) stellten die absolut verdiente Pausenführ­ung für die „Rockets“her.

Nur fünf Minuten dauerte es nach der Pause, bis die Aliens die Partie durch Tore von Sven Schiefner (23.) und des stark aufspielen­den Thomas Dreischer (26.) ausglichen. In der Folge sahen die Zuschauer eine deutlich engere Partie, die Matthew Fischer mit seinen Treffern zwei und drei, die einen Hattrick bedeuteten, zu Gunsten der Gastgeber entschied (28./46.). Aliens-Verteidige­r Dustin Schumacher sorgte zwar kurz vor der Schlusssir­ene noch für den 3:4-Anschlusst­reffer (58.), konnte die Niederlage jedoch nicht mehr verhindern. „Wir haben erneut Charakter gezeigt, gekämpft und Härte reingebrac­ht nach dem Rückstand. Es war ein enges Spiel, welches wir leider nicht mehr drehen konnten“, erklärte Dreischer.

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RP-FOTO: ACHIM BLAZY Aliens-Ersatzkapi­tän Thomas Dreischer (l.) war angesichts der vielen Ratinger Strafen total genervt.

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