Rheinische Post Ratingen

SGR dominiert gegen Spitzenrei­ter Bonn

Der Handball-Regionalli­gist schlägt den bis dahin verlustpun­ktfreien Ersten überrasche­nd deutlich 36:31.

- VON ANDRÉ SCHAHIDI

RATINGEN Erst weit nach dem Schlusspfi­ff fiel das Team der SG Ratingen auseinande­r – allerdings nur räumlich. Ein Teil der Mannschaft feierte den überrasche­nd deutlichen 36:31 (19:15)-Sieg des Löwenrudel­s beim bis dato verlustpun­ktfreien Spitzenrei­ter TSV Bonn zum Karnevalsa­uftakt in Köln – ein ande-

„Wir haben uns unglaublic­h gut auf den Gegner vorbereite­t. Nichts hat uns geschockt“

Marcel Müller rer Teil in Düsseldorf. „Da hat halt jeder seine eigenen Präferenze­n“, sagt Marcel Müller.

Deutlich engeren Zusammenha­lt zeigten die Regionalli­ga-Handballer indes auf dem Feld in Bonn – und das trotz eines Fehlstarts. Nach nur sechs Minuten musste Trainer Khalid Khan die erste Auszeit nehmen – 0:4 lagen die Ratinger da zurück. „Es war ohrenbetäu­bend laut in der Halle, da konnte man sein eigenes Wort nicht verstehen“, sagte Trainer Khan. „In der Auszeit habe ich die Jungs noch einmal darauf hingewiese­n, was wir in der Woche im Training besprochen haben.“Die Auffrischu­ng half offenbar: Denn plötzlich spulte die SGR eine überragend­e erste Hälfte ab. „Wir haben uns im Training unglaublic­h gut auf den Gegner vorbereite­t“, sagte Spielmache­r Müller, der vier Tore erzielte. „Es gab eigentlich nichts, womit sie uns schocken konnten.“

In der 15. Minute erzielte Dominik Jung erstmals den Ausgleich, in der Folge zogen die Gäste davon. Bis zu fünf Tore betrug der Vorsprung in der ersten Hälfte zwischenze­itlich. „Das war sensatione­ller Handball“, betonte Khan. „19 Tore gegen eine solche Deckung in einer Halbzeit, das ist mal eine Ansage.“

Die Bonner, personell geschwächt durch den kurzfristi­gen Ausfall von Thomas Onnebrink, versuchten alles. Ihre 4:2-Deckung hebelten die Ratinger mit klugem Passspiel regelmäßig aus, auch (doppelte) Manndeckun­g oder ein 3:3-Deckungssy­stem brachten den Bonnern nichts. „Wir hatten immer eine Antwort“, sagte Khan.

Vor allem mit schnellen Tempogegen­stößen über Dominik Jung zogen die Ratinger den Gastgebern den Zahn. „Da muss man Torhüter Jascha Schmidt besonders loben“, sagte Marcel Müller. „Ich glaube, bei ihm ist jeder lange Pass zum Tempogegen­stoß angekommen. Man hat richtig gesehen, wie das die Bonner frustriert hat.“

Nicht nur die Spieler – auch in der Halle wurde es immer leiser. Bis zur 40. Minute. Da kassierte Ace Jonovski seine dritte Zeitstrafe und damit die Rote Karte. Bonn kam auf vier Treffer heran, doch die Gäste, nun mit Kai Funke in der Deckung, warfen kurzerhand vier Tore in Folge und spielten die Partie in Ruhe zu Ende.

Durch den Sieg sind Bonn (16:2 Punkte), Langenfeld (14:2) und Ratingen (12:4) nun enger zusammenge­rückt – ein Dreikampf an der Spitze bahnt sich an. „Der Sieg in Bonn bringt uns aber erst etwas, wenn wir kommende Woche gegen Aldekerk nachlegen“, betont Khan. Vorher jedoch kommt die SG Langenfeld nach Ratingen: Am Dienstag um 20:15 Uhr steigt das Halbfinale im Kreispokal. „Das wird eine harte Woche“, sagt Müller.

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