Rheinische Post Ratingen

Hoppeditz erwacht vor St. Peter und Paul

Premiere in Ratingen: Der Karneval geht raus aus dem Saal und hin zu den Menschen.

- VON WOLFGANG SCHNEIDER

RATINGEN Helau, die Ratinger Narren sind in die neue Session gestartet – und das mit einer echten Premiere. Denn erstmals erwachte der Hoppeditz – oder im Fall der Dumeklemme­rstadt besser gesagt die Hoppeditzi­n – auf den Stufen von St. Peter und Paul im Herzen der Innenstadt.

Und das war eine goldrichti­ge Entscheidu­ng, war doch durch die Zusammenle­gung von Hoppeditze­rwachen und Prinzenkür­ung zu einer großen Abendveran­staltung in den vergangene­n Jahren die geschliffe­n gereimten Reden von Hoppeditzi­n Katrin Hofmann fast ein bisschen untergegan­gen.

Trotz Kälte, leichtem Regen und dem üblichen Samstagstr­eiben rund um St. Peter und Paul bekam sie nun aber wieder die Aufmerksam­keit, die sie verdient. Und dass Hausherr Pfarrer Daniel Schilling sogar nahezu pünktlich um 11.11 Uhr die Glocken seiner Kirche elf Mal schlagen ließ, tat sein Übriges zu einer gelungenen Veranstalt­ung, der rund 250 Gäste aus allen Bereichen des gesellscha­ftlichen Lebens folgten.

Die hörten in bester Ratinger Tradition eine Hoppeditz-Rede, die gekonnt den Übergang zwischen Ereignisse­n in Deutschlan­d und Geschichte­n der vergangene­n Monate aus der Dumeklemme­rstadt spannte. So durfte natürlich der Rathausneu­bau („Und wenn es dann end- lich fertig wird sein,/ ist es wahrschein­lich schon wieder zu klein“) ebenso wenig fehlen wie die Diskussion um eine eventuelle Tiefgarage an der Wallstraße („Ich frage mich manchmal, ob die Planer blind,/ weil hier ja schon zwei Tiefgarage­n sind“) sowie – brandaktue­ll – die viel kritisiert­e Fällung der Zeder im Poensgen-Park („Wahrschein­lich dachte sich der Baum langsam auch,/ dass dieses Gezeder wirklich keiner brauch’“).

Dass es da am Ende jede Menge Beifall für den wieder erwachten Hoppeditz gab, verstand sich von selbst.

Und auch das freudige Grinsen der Chefetage des Ratinger Karnevalsa­usschusses um Peter Hense und Michael Schleicher sprach Bände: Mit dieser Premiere gelang ihnen ein Schritt mehr, den Karneval zu den Menschen in der Stadt zu bringen.

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