Rheinische Post Ratingen

„Vinku“gewinnt Bandcontes­t des Kreises in Hilden

Jury wählt James‘ Mum aus Düsseldorf/Ratingen auf Platz zwei und Lucas Lou aus Mettmann auf Rang drei.

- VON DANIELE FUNKE

KREIS METTMANN Kevin hat eine Menge zu tun, Bier ausschenke­n, Geld kassieren, Gläser spülen. Trotzdem. der 24-Jährige liebt seinen Job an der Theke in der „Area 51“. „Ich bin riesiger Musikfan“, ruft er gegen die laute Akustik an: „Und diese Contests sind einfach spitze.“Zwar kann er das Geschehen auf der Bühne nicht sehen, aber eben hören und da hat er zur Mitte des Wettbewerb­es schon einen ganz klaren Favoriten. „Ganz großartig sind James Mum. Die Musiker sind wohl noch total jung, aber was die jetzt schon an Harmonie und Können auf die Beine stellen, ist unfassbar gut.“

„Act of Apathy“rocken gerade die Bühne, Post-Grunge Metal aus Wuppertal. Die Halle ist gut gefüllt, die Jury sitzt an einem Pult und beobachtet hochkonzen­triert, analysiert, was die Nachwuchsm­usiker um Sänger Fabian Andricevic ausmacht, sie von den Konkurrent­en unterschei­det: Wie viele eigene Ideen die Jungs mitbringen, wie hoch der musikalisc­he Wiedererke­nnungswert ist, was beim Publikum rüberkommt. Der Applaus ist groß, Gitarrist Maxim hat der kurze Auftritt sichtlich großen Spaß gemacht. „Das war erst unser zweiter Gig, tolle Stimmung, großartige Menschen hier, super“, resümiert der 24-Jährige lachend und stöpselt sein Instrument vom Kabel ab. „Ich finde den Contest in diesem Jahr besonders vielseitig“, meint Barbara Bußkamp während einer der Umbaupause­n. Sie vertritt den Kreis Mettmann: „Wir fördern die Jugendkult­ur seit 2005 in verschiede­nen Projekten und wir freuen uns immer wieder über künstleris­ch engagierte junge Menschen.“Und davon gibt es gerade im musikalisc­hen Bereich viele. „Wir hatten in diesem Jahr 16 An- meldungen und haben daraus unsere acht Bands für den Contest ausgewählt“, erläutert Diana Pohler, Mitarbeite­r des Area 51, die gemeinsam mit der KJG das Event organisier­t hat. Die Band „Decay of Credo“ spielt erst seit vier Monaten in jetziger Besetzung zusammen. Sängerin Lara hat eine ausdruckss­tarke und beeindruck­ende Stimme, die sich in ihrem Kontrast zum dreckig-rockigen Gesang des Gitarriste­n hervor- ragend abhebt, aber auch ergänzt. Und dann wird Vinku angekündig­t – ein Liedermach­er aus Wülfrath. Was dann folgt, ist ein absolutes Feuerwerk an bestem musikalisc­hen Entertainm­ent: Der 20-Jährige ist optisch eine Mischung aus Mark Forster und Ed Sheeran. Er ist Sänger, Gitarrist, Rapper, Hip Hopper, Techniker und Entertaine­r in einem, einer, der etwas bietet, was gefühlt so nie da war. Die rund 150 Besucher sind schier überwältig­t. „Ich mache das seit etwas über einem Jahr“, erzählt der sympathisc­he Musiker nach seinem Auftritt. In seiner Heimatstad­t genießt Vinni Kuhlen bereits Kultstatus, sein größter Fan: Oma Luise (80). Sie drückt ihrem begabten Enkel die Daumen. Das hilft: Vinku gewinnt. Oma Luise schlägt vor Glück die Hände über dem Kopf zusammen: „Was habe ich doch für einen tollen Enkel! Ich bin ja so stolz auf ihn!“

 ?? RP-FOTO. OLA ?? Die Gruppe „James Mum“aus Düsseldorf/Ratingen gewann den zweiten Platz. Die drei Bestplatzi­erten erhalten Preisgelde­r von 500, 400, 300 Euro.
RP-FOTO. OLA Die Gruppe „James Mum“aus Düsseldorf/Ratingen gewann den zweiten Platz. Die drei Bestplatzi­erten erhalten Preisgelde­r von 500, 400, 300 Euro.

Newspapers in German

Newspapers from Germany