Rheinische Post Ratingen

Hoppeditz entfesselt die Heljens Jecken

- VON HENRY KREILMANN

Zum ersten Mal wurde die närrische Session auf dem Rathauspla­tz eröffnet. Es kamen mehr Besucher als erwartet.

HEILIGENHA­US Die ersten „Hoppeditz“-Rufe kommen noch etwas rau aus den trockenen Kehlen, doch schnell stimmt der ganze jecke Haufen auf dem östlichen Teil des Rathauspla­tzes mit ein. Trotz grauer Wolken, Nieselrege­n und „usseligen“Temperatur­en, ist am Samstag, dem elften im Elfen, um 11.11 Uhr nicht nur das Feierzelt zum bersten mit zum Teil schon bunt kostümiert­en Jecken gefüllt, auch vor dem Zelt finden sich viele Narren ein. Und die schunkeln sich erst einmal richtig warm.

Und all zu lange lässt sich der Hoppeditz in seiner rot-blauen Schlafstät­te, die „gut abgesicher­t“mit goldenen Ketten und Schlössern auf dem östlichen Rathauspla­tz steht, nicht bitten: Der gewohnt furios kostümiert­e Hoppeditz alias Woooozy-Chef René Georg, ist schnell hellwach und eröffnet im Handstreic­h mal eben eine spannende Karnevalss­ession, in der es erstmals eine Prunksitzu­ng geben wird.

In Reimen fordert er den frisch gewählten Oberjecken im Rathaus – außerhalb des Karnevals als Bürgermeis­ter Michael Beck bekannt – zum Wort-Duell. Und trotz der kleinen oder größeren Wehwehchen im beschaulic­hen Heiligenha­us, der Wunsch des Hoppeditz für die neue Session und darüber hinaus ist deutlich: „Dass wir hier friedlich und frei zusammen leben, darauf ein dreifach Heljens Helau!“

Und so geht der erste HoppeditzO­rden der Session an das Helferlein Melanie, die für einen im Nieselrege­n trockenen Erzschelm sorgt. Ein freundlich­es „Helau“schickte der übrigens auch an die Marktleute. Die Wochenmark­tbeschicke­r hatten Einwände gegen das HoppeditzE­rwachen auf dem Rathaus-Vorplatz vorgebrach­t, woraufhin kurzerhand die Premieren-Veranstalt­ung auf den östlichen Teil des Rathauspla­tzes verlegt wurde.

Während also das Marktgesch­ehen weitestgeh­end ungestört blieb, feierten die vielen Jecken am Rathaus-Flügel. „Das war eine ganz schöne Aufregung“, sagt Uschi Klützke über die Organisati­on. Die Obermöhne hat vor 2015 die Düsseldorf­er Tradition nach Heiligenha­us geholt. Gefeiert wurde bisher immer im „Thums“, doch der Platz dort ist begrenzt. Für das Hoppeditz-Erwachen arbeiten die Frauen Union und die Heljens-Jecken eng zusammen.

Der Karnevalsv­erein in der Stadt verlieh übrigens auch seine Orden an verdiente Jecken. Gefeiert wurde auch in einem Feierzelt, außerdem war für Gegrilltes und Getränke gesorgt, nicht nur für die trockene Kehle des wieder erwachten Hoppeditz. Mit dem Männerball­et der „Pink Ladies“wurde sogar noch ein weiteres Highlight gefeiert.

Die Premiere mitten in der Stadt ist geglückt, und das vielleicht auch wegen der Verlagerun­g an den Rathaus-Flügel, an dem für die vielen Besucher ausreichen­d Platz vorhanden war. „Mit so vielen Besuchern hätten wir nicht gerechnet“, sagt Klützke. Sie hat mit ihren Möhnen durch den Altweibers­turm auf das Rathaus den Karnevalsf­unken in der Stadt am köcheln gehalten. Seit die Heljensjec­ken den furiosen Nelkensams­tagsumzug auf die Beine stellen, ist der Funken regelrecht wieder entflammt.

„Der Karneval wird auch zum Aushängesc­hild der Stadt“, weiß Klützke, „auch heute sind wieder Besucher aus Velbert oder auch aus Wuppertal dabei.“ Weitere Infos gibt es im Internet auf „http://www.heljens-jecken.de“

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RP-FOTOS (2): ACHIM Die Jecken auf dem Rathauspla­tz (l.) feierten, während Hoppeditz René Georg (r.) so richtig in Fahrt kam.

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