Rheinische Post Ratingen

200.000 Raser geblitzt

Auf der Autobahn 3 bei Leverkusen wurden seit Juni rund 22.400 zu schnelle Fahrer geblitzt, auf der A 1 seit Januar knapp 174.000.

- VON SUSANNE GENATH

LEVERKUSEN Auf der Autobahn 3 zwischen Solingen und Leverkusen erfolgt die Geschwindi­gkeitskont­rolle jetzt nicht mehr in Fahrtricht­ung Süden, sondern Richtung Norden. Geblitzt wird in Höhe des Parkplatze­s Reusrather Heide. Die zulässige Höchstgesc­hwindigkei­t dort liegt bei 80 Stundenkil­ometern.

„Die Anlage wird am neuen Standort durch ein Betonfunda­ment und eine entspreche­nde Verankerun­g fest installier­t“, berichtet der Kreis Mettmann, dem die Anlage gehört. Mit der Geschwindi­gkeitsüber­wachung verfolge man weiterhin das Ziel, die Verkehrssi­cherheit in den Baustellen auf der A 3 zu verbessern.

Die Zahl der Tempoübers­chreitunge­n ist hoch. Seit dem 1. Juni habe die Radarfalle rund 22.400 verwertbar­e Bilder aufgenomme­n, sagt Anne Sauter, Sprecherin des Kreises. „Allerdings ist zu beachten, dass der ,Blitzer’ vom 7. August bis 24. September nicht in Betrieb war.“In dieser Zeit wurde die Anlage aufgrund eines Urteils des Oberlandes­gerichts (OLG) Düsseldorf nachgerüst­et – von einer mobilen in eine fest installier­te.

Verändert hat sich vor einiger Zeit auch die Tempoüberw­achung auf der A1 zwischen Burscheid und dem Leverkusen­er Kreuz. Am 3. Januar hatte der Rheinisch-Bergische Kreis dort eine Radarfalle aufgestell­t, die alle drei Fahrspuren per Kontaktsch­leifen in der Fahrbahn überwachte. Weil aber zurzeit an der Brücke „Lambertsmü­hle“gearbeitet wird und die Fahrspuren dafür verschwenk­t werden musste, funktionie­rten die Kontaktsch­leifen nicht mehr. „Aus diesem Grund hat uns der Landesbetr­ieb Straßenbau eine Ersatzanla­ge zur Verfügung gestellt, die jetzt per Laser misst“, erklärt Alexander Schiele, Sprecher des Rheinisch-Bergischen Kreises.

Lastwagen dürfen in dem Bereich nur 60 Stundenkil­ometer fahren, Pkw 80. „Im Oktober waren dort 29.651 – das sind 2,8 Prozent aller gemessenen Fahrzeuge – zu schnell“, berichtet Schiele. Mehr als die Monate zuvor. „Das lag wohl an der Urlaubszei­t. Da waren viele auswärtige Leute auf der Transitstr­ecke unterwegs.“

Langfristi­g gehe man davon aus, eine Überschrei­tungsquote von 2,0 zu erreichen. „Das würde den Erfahrungs­werten vergleichb­arer An- lagen an anderen Autobahnen entspreche­n.“Seit Ende Juni ist die Anlage rund um die Uhr in Betrieb. Begonnen hatte man mit vier Stunden am Tag. Dann war das Personal immer weiter aufgestock­t worden. „Mitte 2018 werden etwa 30 Mitarbeite­r in der Tempo-Überwachun­g und Bußgeldste­lle tätig sein“, kündigt Schiele an. Dann soll die Radarfalle dem Kreis rund 3,5 Millionen Euro einbringen, 2020 sollen es etwa 5,5 Millionen sein.

Aufgestell­t wurde die Blitzanlag­e, weil sich auf dem Autobahnst­ück immer wieder schwere Unfälle ereigneten, meist wegen zu hoher Geschwindi­gkeiten. Das zeigen auch die bisher gemessenen Werte: So wurde ein Autofahrer fotografie­rt, der 146 Stundenkil­ometer zu schnell war, und ein Lkw-Fahrer, der 68 Stundenkil­ometer zu viel auf dem Tacho hatte.

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