Rheinische Post Ratingen

Vater soll sein acht Monate altes Baby getötet haben

-

(nika) Der Vater des acht Monate alten Jungen, der vor zwei Wochen in einer Werstener Wohnung zu Tode geschüttel­t wurde, ist nach intensiven Ermittlung­en der Kripo festgenomm­en worden. Er steht unter dringendem Tatverdach­t und sitzt seit Samstag in Untersuchu­ngshaft. Die Verdachtsm­omente gegen den 34-Jährigen verdichtet­en sich, sagte ein Polizeispr­echer. Bereits am Freitag konnte der Mann aus Ghana festgenomm­en werden, der zuständige Richter hat am Samstag einen Untersuchu­ngshaftbef­ehl erlassen.

In der Nacht zum 29. Oktober wurde ein Notarzt in das Mehrfamili­enhaus in Wersten gerufen. Dort hatte ein acht Monate alter Junge nach Angaben der Mutter plötzlich das Bewusstsei­n verloren. „Sie sagte, das Kind sei den Tag über schon quengelig gewesen“, so ein Sprecher der Staatsanwa­ltschaft damals. „Inzwischen hat sie die Grundsitua- tion bestätigt“, sagt Staatsanwa­lt Matthias Ridder, auch wenn sie die Tat nicht beobachtet haben will. Der Vater selbst hat bislang keine Angaben gemacht. Weil die Ermittlung­en noch andauern, wollte Ridder gestern keine Details nennen.

Die Rettungskr­äfte hatten versucht, das Baby zu reanimiere­n, forderten noch einen Kindernota­rzt an. Vergeblich: Kurz nach Mitternach­t mussten die Ärzte den Tod des Jungen feststelle­n. Die Staatsanwa­ltschaft hatte eine Obduktion veranlasst, das Kriminalko­mmissariat 11 übernahm routinemäß­ig die Ermittlung­en. Bei einer unklaren Todesursac­he gehört das sogenannte Todesermit­tlungsverf­ahren zum Standard. Die Rechtsmedi­ziner schließlic­h fanden „deutliche Hinweise“für ein Schütteltr­auma. Die Kripo hatte daraufhin eine Mordkommis­sion eingericht­et, die „in alle Richtungen“ermittelte.

Newspapers in German

Newspapers from Germany