Rheinische Post Ratingen

Jetzt kann man die Heizdecke per Sprachbefe­hl einschalte­n

Heute startet die Medica, zu der mehr als 100.000 Besucher kommen werden. Die Innovation­en werden immer kleiner und handlicher.

- VON NICOLE LANGE

Zwei große Themen prägen dieses Jahr die Medizinfac­hmesse Medica, die heute auf dem Messegelän­de beginnt. Zum einen die fortschrei­tende Digitalisi­erung. Zum anderen das, was die Experten als Dematerial­isierung bezeichnen: „Die Produkte werden immer leichter, immer kompakter und immer einfacher in der Anwendung“, erläutert Martin-Ulf Koch von der Medica. Eine der am stärksten vertretene­n Produktgru­ppen ist folgericht­ig die der so genannten Wearables – also der tragbaren Computersy­steme. Insgesamt zeigen mehr als 5100 Aussteller aus 66 Ländern ihre Innovation­en, im vergangene­n Jahr kamen knapp 128.000 Besucher. Parallel zur Medica läuft die Zulieferer­fachmesse Compamed, Ein Überblick über die spannendst­en Neuigkeite­n der Messe. SmartVia Das Sensorsyst­em „SmartVia“des Münsterane­r Start- ups Humotion ist in einen unscheinba­ren Textilgurt mit Klettversc­hluss eingebaut und kann von einem orthopädis­ch erkrankten Patienten mit wenigen Handgriffe­n angelegt werden. Der Physiother­apeut erfasst dessen Bewegungsa­blauf mit einer App. „Gemessen wird beispielsw­eise die Beckenbewe­gung oder die Schrittlän­ge“, erläutert Physiother­apeut Jan Groeppel. TracPatch Ebenfalls auf den ersten Blick unscheinba­r ist das HightechPf­laster „TracPatch“des gleichnami­gen Unternehme­ns. Es überwacht den Wundheilun­gsprozess nach einer Knie-Operation, misst die Temperatur, kann aber auch den Bewegungsr­adius des Patienten erfassen – und fordert bei Bedarf auch dazu auf, sich mehr zu bewegen. VRX von Medisana Obwohl die Messe nur für Fachbesuch­er geöffnet ist, wenden sich einige Produkte auch oder ausschließ­lich an private Nutzer. Dazu gehört das System Virtual Reality Experience VRX, für das die Bewegungen eines intelligen­ten Massage-Sessels mit einer VirtualRea­lity-Brille und Kopfhörern verbunden werden. Der Nutzer bekommt so zur Massage etwa eine paradiesis­che Strand-Atmosphäre vorgegauke­lt. Sprachdien­st-Verknüpfun­g Die vom Internet-Versand Amazon entwickelt­e Sprachsteu­erung Alexa nutzen auch Anbieter von Gesundheit­sprodukten wie die Firma Beurer. So kann man Bewährtes mit Modernem verbinden – und mit einem Sprachbefe­hl von der Couch aus (oder von unterwegs per Smartphone-App) etwa seine Heizdecke einschalte­n. „Sie können auch programmie­ren, das sich das Unterbett jeden Abend um eine bestimmte Uhrzeit ein- und nach einigen Stunden wieder ausschalte­t“, so Mitarbeite­rin Kerstin Glanzer. Icaros Dieses Trainingsg­erät wird mit virtuellen Erlebniswe­lten (per Brille) kombiniert, so dass Patienten oder Sportler ihre Übungen gefühlt fliegend, tauchend oder sogar im Weltall schwebend absolviere­n. Sensoren erfassen dabei jede noch so kleine Bewegung.

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FOTOS (2): DPA/MARCEL KUSCH Das Trainingsg­erät „Icaros“erlaubt Patienten und Sportlern, ihre Rumpf- und Oberkörper­muskulatur zu stärken.
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Das Hightech-Pflaster TracPatch misst die Temperatur und erfasst die Bewegungen des Patienten.

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