INFO Drei Universitäten betreiben Stern-Projekt
Erbe Galerist Max Stern vererbte sein Vermögen an die McGill- und Concordia-Universitäten in Montreal (Kanada) und die Hebrew University in Jerusalem (Israel). Projekt Das Projekt versucht, die Werke, die Max Stern ab 1937 verloren gingen, zu lokalisieren und zurückzufordern. Ihre Anzahl wird auf etwa 400 geschätzt. Die meisten Kunden von Stern befanden sich im Großraum Düsseldorf. kunst gezeigt, die Stadt hat sogar eine Stelle für die Provenienzforschung eingerichtet. Inzwischen kursiert eine andere Erklärung, die weniger spektakulär ist, allerdings auch kein gutes Licht auf die Düsseldorfer Museen wirft: Bei Geisel und Kulturdezernent Hans-Georg Lohe sollen die Bedenken an der wissenschaftlichen Ausgewogenheit zu stark geworden sein.
Demnach hat sich das Museum fast nur auf kanadische Forscher berufen – und Erkenntnisse aus Deutschland nicht berücksichtigt. Selbst Experten etwa im Kunstpalast seien nicht beteiligt worden. Geisel bestätigt, „dass die städtische Provenienzforschung nicht in dem Maße eingebunden wurde wie gewünscht.“Wie zu hören ist, habe man nach internen Beschwerden gehandelt und nicht auf Druck von außen. Die Düsseldorfer fürchteten auch Protest anderer Kommunen, die um mögliche Raubkunst verhandeln. Nun ist ein Symposion geplant. Anschließend will man einen neuen Anlauf für eine Ausstellung starten, heißt es. Zugleich läuft die Schadensbegrenzung: Bei der jüdischen Gemeinde zeigt man sich noch nicht überzeugt, auch das Stern-Projekt verlangt eine genauere Erklärung. Die Düsseldorfer Stadtspitze will zudem schnell das Gespräch mit der neuen Bürgermeisterin von Montreal suchen. Es handelt sich ausgerechnet um die Kommune, die Düsseldorf als nächste Partnerstadt gewinnen will.