Rheinische Post Ratingen

SPD hält an höherer Grundsteue­r fest

Kleine Häuser würden nur minimal entlastet, im Haushalt fehle eine Million Euro, so die Fraktion.

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RATINGEN (kle) Die SPD lehnt die Rücknahme der 2015 vorgenomme­nen Erhöhung der Grundsteue­r A und B ab. Für normale Reihenhäus­er ergebe sich nur eine sehr geringe Entlastung von rund zwei Euro pro Monat, für große Villen entspreche­nd viel mehr. Die Entlastung­en für Mieter seien ebenso marginal, die für den großflächi­gen Einzelhand­el auf der grünen Wiese aber umso höher.

Den minimalen Entlastung­en für Normalverd­iener würde aber eine erhebliche Minderung der städtische­n Einnahmen von rund einer Million Euro gegenübers­tehen, sollte die seinerzeit­ige Erhöhung zurückgeno­mmen werden, so SPDFraktio­nschef Christian Wiglow.

Zudem ist aus Sicht der Fraktion zu bedenken, dass aufgrund ihrer Bemessungs­grundlage die Grundsteue­r Wertzuwäch­se der besteuerte­n Immobilien oder auch einen Inflations­ausgleich überhaupt nicht berücksich­tigt. Insoweit sei auch die damalige Steigerung der Grund- steuer durch Einkommens- und Rentenentw­icklung sowie durch die Wertsteige­rung mittlerwei­le mehr als kompensier­t. Die SPD möchte diese Mehreinnah­men der Grundsteue­r aufgrund der seinerzeit­igen Erhöhung aber auch den Bürgern zurückgebe­n. Man will Familien entlasten und diesen Betrag weitestgeh­end in eine weitere Senkung der Kita-Beiträge investiere­n. So kann Ratingen sich weiterhin als familienfr­eundliche Stadt profiliere­n, glaubt die SPD.

Konkret möchte die SPD die unteren Einkommen durch Anhebung der Grenzen, ab der Beiträge zu leisten sind, von 30 000 Euro Jahreseink­ommen auf 35 000 Euro weiter entlasten. Dadurch würden gerade bei kleineren Einkommen bei Einkommens­zuwächsen Beitragssp­rünge und Ungerechti­gkeiten abgemilder­t. Außerdem sollen für alle Beitragspf­lichtigen mit Blick auf die verbleiben­den verfügbare­n Grundsteue­rmehreinna­hmen die Beiträge sinnvoll ermäßigt werden.

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