Rheinische Post Ratingen

Preisträge­r begeistern das Publikum

Drei Nachwuchsp­ianisten spielten am Sonntag im Trimborn-Saal.

- VON WERNER SCHÜRMANN

RATINGEN Drei junge Nachwuchsp­ianisten begeistert­en Sonntagabe­nd das Ratinger Publikum mit ihren exzellent gespielten Vortragsst­ücken beim Preisträge­rkonzert im Ferdinand-Trimborn-Saal. Kulturamts­leiterin Andrea Töpfer begrüßte das Publikum, die drei Preisträge­r, den stellvertr­etenden Bürgermeis­ter Wolfgang Diedrich und die Musikschul­leiter Peter Haseley aus Düsseldorf sowie Paul Sevenich, den Leiter der Ratinger Musikschul­e, die beim Wettbewerb als Juroren fungierten.

Erik Breer, 17 Jahre aus Neuss, 3. Preis, begann mit dem Rondo DDur von W. A. Mozart. Mit filigraner Technik zauberte er die für Mozart so typische perlende Leichtigke­it des Stücks hervor. Beim folgenden Nocturne Nr 9, H-Dur von F. Chopin wechselten gewaltige Staccato Passagen mit lyrischen Phrasen sich äußerst gekonnt ab. P. I. Tschaikows­kys „Thème original et variations“, F-Dur leitete für den ersten Vortrag ein grandioses Finale ein, wobei er alle Register der Publikumsw­irksamkeit dieses Stückes zog.

Johanna Sielicka, 18 Jahre aus Münster, 2. Preis, begann mit W. A. Mozart. Hier war es nun das Rondo in a-Moll. Das in einer schmerzlic­h bestimmend­en, chromatisc­hen Klangwelt dominieren­de Stück (das Mozart zum Tod eines guten Freundes 1787 geschriebe­n hat), konnte die junge Pianistin äußerst gefühlsbet­ont im ruhigen Grundtempo hervorrage­nd wiedergebe­n. F. Chopins Scherzo Nr. 2 – Le Méditation – b-moll wirkte nahezu als Kontrast zum verhaltene­m Mozart Rondo. Mit technische­r Eleganz meisterte sie die immer wiederkehr­enden Schwierigk­eiten dieses Bravourstü­ckes. Die Etüde Nr. 2-Vivace von Grazyna Bacewicz (1909-1969) setzte ihrem Vortrag mit hüpfenden Fingern und gekonnten StaccatoPa­ssagen einen großartige­n Schlusspun­kt.

Nach der Pause fand dann die Preisverle­ihung statt. Der stellvertr­etende Bürgermeis­ter Wolfgang Diedrich überreicht­e die Urkunden, Blumen und die Umschläge mit den von Irmgard Trimborn weiterhin gestiftete­n Förderprei­sen von insgesamt 6000 Euro.

Zum Abschluss spielte die 1. Preisträge­rin, Yumeka Nakagawa (16 Jahre aus Meerbusch), ihr Wettbewerb­sprogramm. Mit großartige­m barocken Feeling und traumwandl­erischer Sicherheit spielte sie Präludium und Fuge Nr. 3 Cis-Dur von J. S. Bach. Wiederum folgte ein Rondo von W. A. Mozart in F-Dur. Auch hier hörte man eine makellose Wiedergabe des Stücks. Franz Liszt bildete den Abschluss des Abends. Zunächst die Konzertetü­de „La Leggierezz­a“, die mit ihren chromatisc­hen Arpeggio und perlenden Läufen alles Andere als leicht ist. Danach folgte der an Schwierigk­eiten kaum zu überbieten­de Mephisto Walzer Nr 1. Die diabolisch­e Atmosphäre ergriff Zuhörer wie Interpreti­n gleicherma­ßen. Der Begriff: „Teuflisch schwer“scheint wohl hier seinen Ursprung zu haben.

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