Rheinische Post Ratingen

Wendt macht sich über Ex-Minister Kutschaty lustig

- VON CHRISTIAN SCHWERDTFE­GER

DÜSSELDORF Auf seiner Facebookse­ite äußert der Bundesvors­itzende der Deutschen Polizeigew­erkschaft (DPolG), Rainer Wendt, seinen Unmut über eine sogenannte Kleine Anfrage des Landtagsab­geordneten und ehemaligen Justizmini­sters Thomas Kutschaty (SPD), der im „Fall Wendt“weitere Aufklärung fordert. „Im Landtag fragt ein Abgeordnet­er nach dem ‘ Lebensmitt­elpunkt’ von Rainer Wendt. Und er fragt natürlich nicht mich, dieser neugierige Ex-Minister ...“, schreibt Wendt in einem Eintrag. Wendt bezeichnet die Anfrage als Wichtigtue­rei, die ihm gehörig auf den Geist gehe und diesen selbst ernannten „Ermittler“(gemeint ist wohl Kutschaty, Anm. d. Red.) einen feuchten Kehricht angehe. Demonstrat­iv zählt Wendt dann auf, mit wem und wann er sich getroffen hat. In einem weiteren Eintrag schreibt Wendt, dass man im Landtag „seeeehr streng“ermittele. Den Satz versieht er mit einem Smiley. Abschließe­nd fragt Wendt noch: „Im Moment ist mein Lebensmitt­elpunkt der Regionalex­press nach Magdeburg. Ich hoffe, das reicht für den Moment, Herr Abgeordnet­er?“Kutschaty äußerte sich gestern auf Anfrage nicht zu Wendts Facebookpo­sts. Ein Gewerkscha­ftskollege von Wendt sagte hingegen: „Das hätte Rainer lieber lassen sollen. Er provoziert damit unnötig und verkennt die Situation.“

In der „Causa Wendt“geht es darum, dass Wendt jahrelang mit Steuergeld als Polizist bezahlt worden ist, obwohl er als solcher nicht im Dienst war. Die Staatsanwa­ltschaft konnte jedoch niemanden ausmachen, der dafür strafrecht­lich zur Verantwort­ung gezogen werden könnte. Gegen Wendt läuft noch ein Disziplina­rverfahren wegen eines Aufsichtsr­atsmandats bei der Axa.

„Und er fragt natürlich nicht mich, dieser neugierige Ex-Minister ...“

Rainer Wendt Post bei Facebook

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