Weltmeister und Welttorhüter
Geboren 28. Januar 1978 in Carrara/Italien Größe 1,91 m Vereine Canaletto, Perticata, Bonascola, AC Parma, Juventus Turin Länderspiele 175 (kein Tor) Lebenspartnerin Ilaria D’Amico (TV-Journalistin) Titel Weltmeister, Uefa-Pokal-Sieger, italienischer Meister, Welttorhüter
Wenn Uefa oder Fifa klug sind, stellen sie Buffon nach Ende seiner Karriere direkt als Botschafter ein. Weil es schon im Trikot keinen besseren Botschafter gab. Für Fairness, Respekt vor dem Gegner und Respekt vor dem Spiel, das immer größer sein muss als die, die es spielen. Als am Montagabend zigtausende italienische Fans die schwedische Nationalhymne niederpfiffen, klatschte Buffon demonstrativ gegen das Pfeifkonzert an. Als Italien im vergangenen Sommer im EMViertelfinale in einem der nervenaufreibendsten Elfmeterschießen der jüngeren Vergangenheit an Deutschland scheiterte, war es Buffon, der im Moment der Niederlage den deutschen Spielern gratulierte. Weil er, der meist gewann, verinnerlicht hatte, dass Verlieren zum Fußball dazugehört.
Als er mit Juventus Turin 2015 in Mönchengladbach 1:1 in der Champions League gespielt hatte, wollte er in der Nordkurve seine Handschuhe gegen einen Borussen-Schal tauschen, weil er den unaussprechlichen Verein vom Niederrhein seit jeher mochte. Doch ein paar Fans schickten ihn weg. Buffon bekam doch noch seinen Schal und posierte sogar damit. Seitdem feiern sie ihn in Gladbach als Edelfan. Als Legende. Eine Legende, die mit Juve in die Zweite Liga gegangen war, weil das 2006 die Strafe im Manipulationsskandal des italienischen Fußballs war. Von Bord gehen war damals keine Option für Buffon. Das war es nie.
Am Ende ist das Verpassen der WM womöglich der bitterste Moment in Buffons Karriere. Aber es ist für ihn auch der bestmögliche Abschied. Weil im Triumph viele schnell zu Großen gekürt werden, aber erst in der Enttäuschung wahre Größe sichtbar wird. Und wahre Größe misst der Fußball in Buffon.