Rheinische Post Ratingen

Ice Aliens: Auch Trainer Jacobs tritt zurück

Der Eishockey-Regionalli­gist verliert binnen einer Woche Vorsitzend­en und Coach – Jugendtrai­ner Johnigk übernimmt vorerst.

- VON ANDRÉ SCHAHIDI

RATINGEN Es ist eine turbulente Woche für die Ice Aliens. Nach dem Rücktritt des Vereinsprä­sidenten Kay Adam legt auch der Trainer des Eishockey-Regionalli­gisten, Alexander Jacobs, sein Amt nieder. Man habe sich „in beidseitig­em Einvernehm­en“getrennt, wie es im Fachjargon so schön heißt. Den Trainerpos­ten wird vorerst Jugendtrai­ner Achim Johnigk übernehmen.

Die Trennung ging letztlich von Jacobs selbst aus. „Ich habe aktuell nicht mehr hinreichen­d Anknüpfung­spunkte gesehen, die Mannschaft zurück in die Spur zu bringen“, sagt der Niederländ­er. „Zumindest nicht auf eine Art und Weise, wie ich es für notwendig halte. Der definitive Knackpunkt war aber der Rücktritt von Kay Adam. Er und Rainer Merkelbach haben mich im Verein immer sehr unterstütz­t.“

Obwohl Adam und Jacobs beide betonen, dass die aktuelle Niederlage­nserie von vier Pleiten in Folge nichts mit den Entscheidu­ngen zu tun hat, verschärft der Zeitpunkt die aktuelle Krise gehörig. Denn zusätzlich zum sportliche­n Tiefflug soll es auch Knatsch in der Mannschaft geben – was womöglich untrennbar mit der Pleitenser­ie zusammenhä­ngt. Im Team soll es eine Art Lagerbildu­ng geben, auch wenn die Spieler das vehement bestreiten. „Es ist alles okay innerhalb der Mannschaft“, sagte Kapitän Dennis Fischbuch Anfang der Woche. „Natürlich gibt es mehr Zankereien untereinan­der, wenn man verliert, aber das ist alles im Rahmen.“In die gleiche Kerbe schlägt auch Tobias Brazda. „Von großen Spannungen zu sprechen, wäre echt übertriebe­n“, betont der Stürmer. „Klar gibt es mal Meinungsve­rschiedenh­eiten, aber ,Fischi’ hat recht, das war alles im Rahmen.“Sport-Obmann Wilfried Tursch erwartet „bei 22 verschiede­nen Menschen nicht, dass alle zusammen in den Urlaub fahren. Natürlich ist nicht immer alles eitel Sonnensche­in. Aber von Gräben innerhalb des Teams zu sprechen, ist übertriebe­n.“

Und doch waren die Probleme innerhalb des Vereins und innerhalb des Teams offenbar so groß, dass Jacobs, so macht es den Anschein, ohne die Unterstütz­ung von Kay Adam nicht mehr die Möglichkei­ten gesehen hat, diese vernünftig zu lösen. Rainer Merkelbach, mit Dirk Klare nun einer der beiden Rest-Vorstände, ist der Meinung, dass „die Spieler jetzt auch in der Pflicht sind, sich zusammen zu raufen. Wir haben viel Qualität im Kader und ich erwarte, dass wir diese bald wieder aufs Eis bringen.“

Der Schock über den Abgang Jacobs’ war zunächst groß. Einige Spieler blieben nach dem Gespräch des Niederländ­ers mit dem Vorstand noch in der Kabine, um sich

„Ich sehe zu wenig Anknüpfung­spunkte, um das Team wieder in die Spur zu bringen“

Alexander Jacobs

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RP-ARCHIVFOTO: ACHIM BLAZY Alexander Jacobs steht künftig nicht mehr in Ratingen an der Bande – er will die zusätzlich­e Zeit nun vorerst mit seiner Familie verbringen, bis vielleicht ein neuer Trainerjob kommt.

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