Rheinische Post Ratingen

Lkw fährt auf Stauende – ein Toter

Zwei Schwerverl­etzte wurden mit Hubschraub­ern in Krankenhäu­ser geflogen. Autofahrer durften wenden.

- VON JOACHIM PREUSS

BREITSCHEI­D Ein schwerer Unfall auf der A3 in Höhe Breitschei­d hielt gestern die Feuerwehr Ratingen, zahlreiche Polizeikrä­fte und Rettungskr­äfte aus dem Kreis Mettmann in Atem: In Fahrtricht­ung Oberhausen hatte es gegen 7.35 Uhr kurz vor dem Kreuz an einem Stauende einen Auffahrunf­all gegeben.

Beteiligt waren zwei Lastwagen und fünf Autos, von denen drei „massivst“zerstört wurden, so Jan Neumann von der Feuerwehr Ratingen. Für einen Fahrer sei jede Hilfe zu spät gekommen, er starb in seinem Wrack und musste aufwändig befreit werden. Eine Fahrerin sei ebenfalls in ihrem völlig zerquetsch­ten Auto eingeklemm­t gewesen. Sie wurde, ebenso wie ein weiterer sehr schwer verletzter Fahrer, mit dem Hubschraub­er in ein Krankenhau­s geflogen.

Nach ersten Ermittlung­en der Autobahnpo­lizei war ein 41 Jahre alter Lkw-Fahrer aus Ungarn in Richtung Oberhausen unterwegs. Kurz hinter der Raststätte Hösel staute sich der Verkehr. Am Stauende kollidiert­e der Lkw aus bislang ungeklärte­r Ursache mit dem VW Passat eines 34Jährigen und schob diesen unter einen davor stehenden Sattelzug. Es wurden weitere vier Fahrzeuge ineinander geschoben. Der 34-Jährige Autofahrer wurde eingeklemm­t und verstarb noch an der Unfallstel­le.

Eine 65-jährige Opel-Fahrerin und ein 26 Jahre alter VW-Fahrer mussten per Rettungshu­bschrauber in eine Klinik gebracht werden. Beide Personen schwebten in akuter Lebensgefa­hr. Drei weitere Fahrer wurden leicht verletzt und wurden mit einem Krankenwag­en in umliegende Krankenhäu­ser gebracht.

Die Autobahn war in Fahrtricht­ung Oberhausen für mehrere Stunden komplett dicht, auf der Gegenfahrb­ahn musste die linke Spur gesperrt werden. Kraftfahre­r, die im Stau standen, durften wenden und zum Kreuz Ratingen Ost zurückfahr­en.

Vorbildlic­he Ersthelfer hatten vor Eintreffen der Retter begonnen, sich um die Verletzten zu kümmern. Jan Neumann war selbst mit einem schweren Fahrzeug ausgerückt und lobte die „vorbildlic­he Rettungsga­sse“. Probleme mit Gaffern, die aus dem fahrenden Fahrzeug heraus die Unfallstel­le knipsten, habe es auf der Gegenfahrb­ahn gegeben. Von der Polizei, die ebenfalls mit großem Aufgebot vor Ort war, seien Fotos der Gaffer gefertigt worden. „Eine Polizei-Einheit mit einer Kamera stand zufällig im Stau. Wir haben dann die Mitteilung bekommen, dass es vermehrt Probleme mit Schaulusti­gen gab und die Kollegen herangezog­en. Die Bilder werden nun ausgewerte­t“, sagte eine Sprecherin der Polizei. Zügig wurde eine grüne Sichtwand aufgestell­t.

Die Feuerwehr war mit etwa 90 Kräften vor Ort: darunter vier Löschzüge, ein ABZ-Zug sowie Notärzte und 17 Rettungswa­gen. Im Stadtgebie­t heulten die Sirenen. Der Löschzug Tiefenbroi­ch wurde alarmiert, um auf der Hauptfeuer- und Rettungswa­che „Stallwache“zu halten – die Wehr hatte noch andere Einsätze, wie beispielsw­eise einen Gasaustrit­t im Stadtgebie­t.

Der Unfall sorgte für lange Staus in und um Ratingen – vor allem die Industries­traße war dicht.

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RP-FOTOS ( 3): ACHIM BLAZY Die Unfallstel­le auf der A3, kurz vor dem Kreuz Breitschei­d, war ein Trümmerfel­d. Offenbar hatte sich der Unfall an einem Stauende ereignet. Drei Pkw wurden völlig zerstört.
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Die Bergung der eingeklemm­ten Personen gestaltete­t sich schwierig.
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Auch Rettungshu­bschrauber waren gestern im Einsatz.

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