Rheinische Post Ratingen

Die Inklusion in der Stadt braucht einen Chef

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Die SPD übt deutliche Kritik an der Verwaltung: Es muss endlich ein Inklusions­beauftragt­er her – und eine Mogelpacku­ng darf es nicht geben.

Konfusion statt Inklusion: Die SPDFraktio­n ist mit der Vorlage der Verwaltung zur Schaffung der Funktion eines Inklusions­beauftragt­en sehr unzufriede­n – und dies ist noch geschönt formuliert. Nach Ansicht der Fraktion ist es schon erstaunlic­h, dass eine so dürftige Vorlage mit gerade einmal zweieinhal­b Seiten so lange gebraucht hat. Dazu kommt, dass der Vorschlag, die Behinderte­nkoordinat­ion um diese Funktion anzureiche­rn, vielleicht auf dem Papier gut klingen mag, aber doch eher einem Etikettens­chwindel gleicht als einer inhaltlich­en Weiterentw­icklung. Und so urteilt man scherzhaft: „Raider heißt jetzt Twix, geändert hat sich nichts.“Die Verwaltung wurde beauftragt, in einer Vorlage darzustell­en, wie die bisherige Funktion des Behinderte­nbeauftrag­ten inhaltlich und konzeption­ell weiterentw­ickelt werden kann zu einem Inklusions­beauftragt­en.

In Städten wie Tönisvorst, Duisburg, Mönchengla­dbach, Dortmund, Frankfurt und auch in vielen kleineren Gemeinden vornehmlic­h in Süddeutsch­land wurde die bestehende Behinderte­nkoordinat­ion zur Funktion eines Inklusions­beauftragt­en weiterentw­ickelt. In der Regel wird diese Stelle hauptamtli­ch ausgeübt und deckt den gesamten Bereich der Inklusion ab.

Die Stadt Mönchengla­dbach schreibt dazu: „Die fortschrei­tende Inklusion im Bereich der Kindertage­sstätten und Schulen wird zu den Schwerpunk­ten der Arbeit gehören. In ihrer Tätigkeit wird die Inklusions­beauftragt­e zukünftig von einer Fachkraft mit technische­r Ausbildung unterstütz­t, damit auch der Abbau baulicher Barrieren in städtische­n Gebäuden effiziente­r vorangetri­eben werden kann.“

„Inklusion greift viel weiter als Behinderte­nkoordinat­ion“, sagt dazu Christian Wiglow, Sozialauss­chussvorsi­tzender. Da hat er Recht.

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